Geburtstagsparty für Schloss Hemhofen
Autor: Pauline Lindner
Hemhofen, Sonntag, 19. Juli 2015
Was sich hinter der hohen Sandsteinmauer in der Mitte von Hemhofen verbirgt, erfuhren die Besucher der Feier zum 300. Geburtstag des Schlosses.
Rückblende: Vor mehr als 300 Jahren gab es am Westhang des Markwalds ein Rittergut. Die Familien Töstelberg und Winkler von Mohrenfels betrieben dort - wie man damals sagte - eine Ökonomie. Die landwirtschaftlichen Gebäude bilden bis heute den Kern des Ortes Hemhofen. Vor 300 Jahren bauten die Schlossherrn das Schloss. Bis vor rund 50 Jahren fanden selbst die Gottesdienste in diesem stattlichen Gebäude mit dem hohen Dach und den Uhrengiebeln statt. Umgeben ist das Areal von einer hohen Sandsteinmauer. Nach Norden zu begrenzen es zwei wehrhafte Türmchen.
Etliche Jahre war das Schloss kaum genutzt; nur gelegentlich fanden Konzerte im Treppenhaus statt und eine Ärztin aus der Familie hatte dort eine Praxis. Die Nachkommen der Erbauer lebten und leben in umliegenden Gebäuden. Heute gibt es wieder eine öffentliche Nutzung: Ein Saal im Erdgeschoss dient als Trauzimmer.
Kubanische Klänge
Am Samstag aber hatte sich dieser Raum in eine Bar mit karibischem Flair verwandelt, denn die Familie Winkler von Mohrenfels feierte mit einem großen Gartenfest den 300. Geburtstag des Schlosses. Der Höhepunkt war der Auftritt der kubanischen Band Sonores de Verdad am späteren Abend. Salsafans aus nah und fern nutzten die Gelegenheit, um dem tropischen Tanzfieber zu erliegen. Kurz vor Mitternacht erhellte dann noch ein Feuerwerk den Himmel.
Der Schlossgarten war aufs Feinste herausgeputzt. Kübelpflanzen in barocker Manier führten die zahlreichen Besucher in vergangene Zeiten zurück. Ein üppiges Musikprogramm - beginnend mit der Hemhofner Musikschule über eine Irish-Folk-Band und einen jungen Deutschrocker bis zur Trommelgruppe von Claus Zwanziger - sorgte für die gute Stimmung.
Das Schloss soll in Zukunft für Feierlichkeiten aller Art zugänglich sein. Die Räume im Erdgeschoss mit dem Barocksaal im Mittelpunkt und auch der Garten bieten dafür ein schönes Ambiente. Das bestätigten viele der Besucher, die sonst nur an der langen Mauer entlang fahren.