Für zusätzliche Gehwege fehlt Schlüsselfeld das Geld
Autor: Evi Seeger
Schlüsselfeld, Montag, 28. April 2014
Einige Schlüsselfelder Stadträte wünschten sich mehr Sicherheit für Fußgänger am Bahnübergang und auf dem Weg zum Sportheim in Thüngfeld. Die beantragten Maßnahmen wurden aber nicht in den Haushalt des laufenden Jahres aufgenommen.
Winfried Gerner (UBG), Schlüsselfelder Stadtrat aus dem Ortsteil Thüngfeld, ist sauer: In schöner Regelmäßigkeit hat er - seit 2008 mindestens drei Mal - den Ausbau der Gemeindeverbindungsstraße vom Ortsende Thüngfeld zum Sportplatz beantragt. Obwohl es entsprechende Beschlüsse des Stadtrats gab, ist bis heute nichts passiert.
Vor der Verabschiedung des diesjährigen Haushalts unternahm Gerner einen weiteren Versuch. Eine Chance sah er, da derzeit innerorts die Kirchstraße ausgebaut wird. Sie führt außerhalb des Ortes als Gemeindeverbindungsstraße zum Sportplatz und weiter nach Fürstenforst (Gemeinde Burghaslach). Zur Haushaltsdebatte brachte Ger-ner daher sein Anliegen, den Ausbau der Straße samt Gehweg bis zum Thüngfelder Sportgelände, erneut vor.
In beiden Fällen handelt es sich seiner Meinung nach um große Gefahrenstellen für Fußgänger. Die Straßen seien stärker frequentiert als die Fußwegverbindung zwischen Hohn am Berg und Aschbach. Dafür sind im diesjährigen Haushalt 200 000 Euro für den Bau eines Geh- und Radwegs vorgesehen. Obwohl einige Stadträte Gerner hinsichtlich der Gefahrenstellen beipflichteten, wurden die beiden Maßnahmen jedoch nicht in den Haushalt aufgenommen.
Keine Anlieger, keine Beiträge
Der Kreditbedarf - im vorliegenden Haushalt bei 580 000 Euro - würde sich durch die beiden Maßnahmen auf 800 000 Euro erhöhen, betonte Bürgermeister Georg Zipfel (FW). Der Geh- und Radweg zwischen Hohn und Aschbach sei im Zuge des Straßenausbaus geplant. Beim Bau eines Gehwegs zur Norma seien von keiner Seite Erschließungsbeiträge zu erwarten. "Bauen wir den Gehweg (zur Norma) jedoch im Rahmen einer Bebauung, ist er umlagefähig", gab Zipfel zu bedenken. Dafür wäre jedoch erst ein Bebauungsplan notwendig. Direkt am Bahnübergang ist nach Zipfels Dafürhalten ohnehin kein Gehweg möglich.
"Wenn da mal was passiert ist, sind wir alle schlauer", mahnte Alfred Schuster (UBG). Sofern die beiden Maßnahmen nicht in diesem Haushalt vorgesehen werden, sehe er die nächsten Jahre keine Chance mehr, sie zu finanzieren. Hans Wagner (FW) hätte die Straße zum Sportheim Thüngfeld vorgezogen. Bei den derzeit niedrigen Zinsen könne man die Mittel dafür aufnehmen.
Zipfel hält es für "unrealistisch", die Gemeindeverbindungsstraße an den Ausbau der Kirchstraße "dranzuhängen". Es gebe bislang keinerlei Vorbereitungen. In der Kirchstraße würden die Arbeiten jedoch in diesen Tagen beginnen.
Neue Stadträte sind gefragt
"Wir haben ja noch einen Joker", fand Herbert Körner (FW). Den nämlich, dass das neue Stadtratsgremium den Weg Aschbach-Hohn zurückstellt und sich für die von Gerner beantragte Maßnahme entscheidet. Nun ist das neue Stadtparlament gefordert. "Schau'n wir mal, was kommt", meinte Alfred Ley (CSU). Fest steht für ihn, dass zum Thüngfelder Sportheim "wesentlich mehr Leute laufen als nach Hohn".
Ein Feuerwehrhaus sei genauso schnell zu planen wie eine Straße, war Patricia Hanikas (SPD) Kommentar zum Haushalt. Im diesjährigen Etat sind für das neue Schlüsselfelder Feuerwehrhaus nur 50 000 Euro Planungskosten eingestellt. "Die Feuerwehr denkt aber, dass es nächstes Jahr los geht." Die Planung eines Feuerwehrhauses dieser Größe beanspruche mindestens ein Jahr, antwortete Zipfel. "Dann ist es Mitte 2015, ohne dass auch nur ein Stein bewegt wurde."
Unverändert - wie vom Hauptausschuss empfohlen - wurden dann Haushalt und Finanzplan bei vier bzw. fünf Gegenstimmen beschlossen.