Für Tradition und Aufbruch zugleich
Autor: Richard Sänger
Herzogenaurach, Donnerstag, 30. August 2018
Für die bayerischen Grünen stellte sich Katharina Schulze in Herzogenaurach vor. Die Spitzenkandidatin war um keine Antwort verlegen.
Der Kreisverband von Bündnis 90/Die Grünen eröffnete in Herzogenaurach den Landtagswahlkampf und hatte dazu mit der 33-jährigen Katharina Schulze die Spitzenkandidaten zum Kellergespräch eingeladen. Moderiert vom Kreisvorsitzenden Manfred Bachmayer und der Landtagskandidatin Astrid Marschall stellte sich die Landtagsabgeordnete und Fraktionsvorsitzende der Grünen im Landtag den Fragen der Besucher.
Schulze redet, wie sie denkt: Schnell, herzlich, pragmatisch, ihre Hände sprechen mit, sie war um keine Antwort verlegen und es wurde deutlich, dass das Energiebündel engagiert und mit Leidenschaft die Ziele der Grünen verfolgt. Bei der "Publikum-frag-mich-was"-Runde liegt die Qualität des Gesprächs auch an der Qualität der Fragen - und diese kamen reichlich und Schulze war um keine Antwort verlegen. So auch zu einer Regierungsverantwortung und einer möglichen Koalition mit der CSU, wobei sie sich aber deutlich von Markus Söder distanzierte.
Jenseits der Farbenspiele
"Die absolute Mehrheit der CSU wird in 46 Tagen Geschichte sein", rief sie unter Beifall. Und was das Mitregieren angeht? "Wir machen Wahlkampf abseits aller möglichen Farbenspiele, sondern bewerben uns um die Wählergunst mit einem werteorientierten Programm. Die Grünen werden eine Partnerschaft dann ins Auge fassen, wenn es um die Durchsetzung einer ökologischen und gerechten Politik geht. Antieuropäischen und auch autoritären Bestrebungen hingegen erteilen wir eine klare Absage." Das Ziel müsse deshalb sein, so stark zu werden, dass die CSU nicht an den Grünen vorbeikommt.
So setzen die Grünen im Landtagswahlkampf auf Traditionen und Aufbruch, denn das Land brauche eine Veränderung, so Schulze. Deshalb laute auch das Motto: Modernität und Tradition zu verbinden. Die CSU-Strategie bezeichnete die Kandidatin als verantwortungslos. In den letzten Wochen sei doch deutlich geworden, dass die CSU kein Interesse habe, Europa zu stärken. Horst Seehofer hat demnach noch immer nicht verstanden, dass man auf europäischer Ebene gemeinsam für Lösungen sorgen muss.