"Für Kinderaugen nicht geeignet": Nach extrem freizügiger Adidas-Werbung hagelt es Beschwerden
Autor: Redaktion, Agentur dpa
Herzogenaurach, Mittwoch, 11. Mai 2022
Der fränkische Sportartikelhersteller Adidas wirbt mit viel nackter Haut für einen neuen Sport-BH. Die kontroverse Kampagne hat bereits viel Kritik und Sexismusvorwürfe ausgelöst. Nun schaltet sich sogar die Werbeaufsicht ein.
- Adidas wirbt in Kampagne mit nackten Brüsten für Sport-BHs
- Fränkisches Unternehmen erntet dafür massive Kritik
- Jetzt schaltet sich auch die britische Werbeaufsicht ein
- Vorwurf an Adidas: Frauen werden zu Objekten herabgestuft
Schon vor mehreren Monaten hat der Sportartikel-Hersteller Adidas mit einer kontroversen und sehr freizügigen Werbekampagne eine Debatte ausgelöst. Doch die Diskussion darüber reißt auch Wochen später noch nicht ab: Jetzt äußert sogar die britische Werbeaufsicht Bedenken, was die Verbreitung der Werbung angeht.
Update vom 11.05.2022: Werbeaufsicht kritisiert Adidas-Werbung mit nackten Brüsten
Die britische Werbeaufsicht (ASA) hat eine Aktion des Sportartikel-Herstellers Adidas für Sport-BHs kritisiert, weil darin nackte weibliche Brüste zu sehen sind. Das meldete die britische Nachrichtenagentur PA am Mittwoch. Für die angeblich "würdelose Fleischbeschau" hatte Adidas bereits einen Negativ-Preis bekommen.
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In der Werbekampagne im Februar waren schachbrettartig die entblößten Oberkörper von Dutzenden Frauen verschiedenen Alters und verschiedener Hautfarbe abgebildet. Zu sehen waren jedoch nur die Torsos. Dazu hieß es: "Wir glauben, dass weibliche Brüste in allen Formen und Größen Halt und Komfort verdienen." Ein neuer Sport-BH werde daher in 43 verschiedenen Ausführungen angeboten. Die Kampagne war sowohl über Twitter als auch in Plakaten zu sehen.
Die Advertising Standards Authority (ASA), eine brancheneigene Aufsicht der Werbeindustrie, erhielt daraufhin 24 Beschwerden, unter anderem mit der Begründung, die Darstellung reduziere Frauen auf Körperteile und die Plakate könnten von Kindern gesehen werden.
Die Aufsicht entschied, dass die Bilder zwar nicht als pornografisch einzustufen seien oder Frauen zu Objekten herabstuften, aber wahrscheinlich als "explizite Nacktheit" wahrgenommen würden.
Daher sei besondere Sorgfalt bei der Verbreitung angezeigt, "um zu vermeiden, dass bei den Menschen, die sie sehen, ein Ärgernis hervorgerufen wird", so die Begründung. Besonders für Kinderaugen seien die nackten Frauenbrüste nicht geeignet, befand die ASA.