Frische Ideen für die Höchstadter Innenstadt
Autor: Andreas Dorsch
Höchstadt a. d. Aisch, Mittwoch, 05. April 2017
Regina Dukart und Thomas Oppelt kümmern sich künftig ums Höchstadter Citymanagement und die Werbung fürs Karpfenland Aischgrund.
Die Attraktivität der Höchstadter Innenstadt steigern, mehr potenzielle Kunden ins Zentrum locken, Leerstände wieder mit Leben füllen und den Tourismus im Aischgrund ankurbeln - das sind nur einige einer Fülle von Aufgaben, um die sich in Zukunft der 30-jährige Thomas Oppelt und Regina Dukart (28) kümmern werden.
Bürgermeister Gerald Brehm (JL) präsentierte am Mittwoch die beiden jungen Leute als Nachfolger von Sandra Schuster. Angestellt sind sie vom Verein Karpfenland Aischgrund, residieren werden sie im Tourismusbüro der Stadt in der Oberen Brauhausgasse.
Von der EU gefördert
Regina Dukart, Wirtschaftsingenieurin mit Schwerpunkt Maschinenbau und Management, hat eine Halbtagesstelle im Rahmen eines FLAG-Projekts (Fischereilich lokale Aktionsgruppe), gefördert von der EU zunächst bis 2023. Thomas Oppelt hat Tourismus und Regionalentwicklung studiert. Seine Stelle wird von der Städtebauförderung bis 2018 bezuschusst.Der gebürtige Forchheimer, der jetzt in Nürnberg wohnt, ist erst seit Anfang der Woche im Amt, hat aber schon einiges ausgemacht, was es in Höchstadt zu verbessern gilt: Innenstadt beleben, Kaufkraft vor Ort binden, Leerstandsmanagement. Und er sieht Potenzial in den Bierkellern am Kellerberg, die nicht regelmäßig bewirtschaftet sind. Auch das gastronomische Angebot hat er auf seine Liste gesetzt.
Ansprechpartner
Zunächst müsse er sich aber in die Strukturen vor Ort einarbeiten. "Ich will Ansprechpartner sein und den Leuten nicht sagen, was sie zu tun haben", kündigte er bei seiner Vorstellung an. Ute Schmidhuber ist als Vertreterin der Höchstadter Innenstadt-Geschäftsleute froh, "dass wir wieder zwei Ansprechpartner haben, die sich um uns kümmern".
Profitieren sollen die Geschäftsleute auch von den Projekten, die Regina Dukart aufbauen möchte. Zum Start schwebt ihr ein Karpfenspielplatz und ein Karpfenmobil vor. Das könnte eine Art Foodtruck für Karpfenprodukte sein, der in erster Linie auf den Marktplätzen im Aischgrund Station macht.
Dukart will neben Karpfenprojekten im Aischgrund über Landkreis- und Bezirksgrenzen hinweg Netzwerke knüpfen und strebt auch Kooperationen mit Tschechien und Polen an.
Knapp eine Million zu vergeben
Bürgermeister Brehm, der auch Vorsitzender vom Verein Karpfenland Aischgrund ist, schwebt ein Teich-Kulturpark vor, als Pendant zum Freilandmuseum Bad Windsheim und zum Karpfenmuseum in Neustadt - alles gefördert über die EU. Die neue Karpfenland-Mitarbeiterin verwaltet auch EU-Fördermittel. Eine knappe Million Euro dürfe der Verein für Projekte vergeben, sagt Vorsitzender Brehm. Dukart: "Wenn ein Teichwirt eine Idee hat, soll er sich melden."
Der Bürgermeister sieht als nächste Aufgaben für seinen Citymanager unter anderem die Einführung des Citybusses, eine gemeinsame Werbung für Aischparkcenter und Innenstadt, ein Freizeitkonzept unter Einbeziehung des geplanten Hotels und wechselnde Märkte im Rathaus-Innenhof. Ein Ziel sollte in Höchstadt auch fränkische Gastronomie sein, die mittags wieder geöffnet hat.
"So wie es ist, kann es nicht bleiben", sagt Unternehmerin Schmidhuber mit Blick auf die Verkehrssituation in der neu gestalteten Hauptstraße. Sie wünscht sich eine Einbahnstraßen-Regelung und dazu mehr Geschäfte, die Frequenz bringen. Ideen seien da, aber es dauere alles zu lange oder scheitere an der Umsetzung.