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Fraunhofer Saitenmusik spielte in Zentbechhofen auf


Autor: Evi Seeger

Zentbechhofen, Donnerstag, 09. Mai 2013

Ungewohnte Klänge waren am Abend vor Christi Himmelfahrt in der Pfarrkirche Sankt Leonhard in Zentbechhofen zu hören: Saitenmusik auf Harfe, Hackbrett, Gitarre mit Blockflöte und Bass, wie sie in Franken wohl eher selten zu hören ist.
Fotos: Evi Seeger


Richard Kurländer, Heidi und Gerhard Zink, sowie Michael Klein, die als Fraunhofer Saitenmusik sehr bekannt sind, kommen auch aus Oberbayern.

Den rund fünfzig Zuhörern, die sich in der Zentbechhofener Kirche eingefunden hatten, bewies das Quartett schon bald, dass ihre Musik weit mehr als oberbayerische Stubenmusik ist. In höchster Vollendung spielten sie sich quer durch Europa, unternahmen eine Reise von Nord nach Süd, von Skandinavien bis nach Sizilien. Traditionelle Volksmusikstücke aus Oberbayern und der Schweiz kamen dennoch zu ihrem Recht.

Interessant zu hören war, wie sich ein Salzburger von einem Appenzeller Hackbrett unterscheidet.
Virtuos holte Richard Kurländer aus dem Appenzeller Instrument alles heraus was das Hackbrett hergab. Es schien als würde nicht ein, sondern gleich mehrere Instrumente erklingen. Eine nahezu körperliche Anstrengung, wie dem Musiker anzusehen war.



Die Zuhörer konnten sich hingegen einfach zurücklehnen und die Seele baumeln lassen. Das Gotteshaus war dafür ein durchaus geeigneter Raum.

Heidi Zink ließ auf ihrer Flöte die Vögel zwitschern, den Bussard kreisen oder spielte zum Tanz auf. Während sich die Gitarre bescheiden zurück hielt, untermalte der tiefe Ernst des Kontrabasses Stücke aus dem 17. Jahrhundert ebenso wie zeitgenössische des 20. Jahrhunderts. Carl Orff war darunter und ein Händel-Stück "für eine Spieluhr".

Bei aller Vielfalt waren doch die typischen Merkmale einer Landschaft, des jeweiligen Zeitalters und dessen Musikgeschmacks bei jedem Stück herauszuhören.

Eingeladen hatte der Kulturverein Erlangen-Höchstadt und dessen Vorsitzender, Landrat Eberhard Irlinger. Was nicht verwundert, weiß man doch, dass der Landkreischef selbst ein begeisterter "Saitenmusikant" ist. Bei verschiedensten Veranstaltungen ließ er sich schon am Hackbrett oder mit der Gitarre hören. Kleinodien im Landkreis wie die dem heiligen Leonhard geweihte Kirche von Zentbechhofen mit Musik und Kultur zu verbinden sei ihm ein Herzensanliegen, sagte Irlinger.