Fortuna Kulturfabrik bekommt den letzten Schliff
Autor: Andreas Dorsch
Höchstadt a. d. Aisch, Mittwoch, 26. April 2017
Der Kulturausschuss des Höchstadter Stadtrats segnete die Außenanlagen des Kulturzentrums ab. Gegen eine LED-Werbetafel gibt es Widerstand.
Vielseitig nutzbar und besonders einladend soll sie werden, die Außenanlage im Hof der Fortuna Kulturfabrik - im Zentrum ein Biergarten, daneben das alte Heizhaus mit Platz für Ausstellungen, kleinere und größere Open-Air-Konzerte. Sportler können sich auf der benachbarten Freizeitanlage in der Aischaue austoben.
Architekt Fritz Wiesneth und Landschaftsplanerin Kathrin Nißlein präsentierten am Dienstagabend den Mitgliedern des Kulturausschusses ihre Vorstellungen und ließen sich die Planungen bei nur einer Gegenstimme absegnen. Der Stadtrat soll jetzt endgültig grünes Licht geben.
Der früher einmal bestehende Verbindungsgang zwischen dem Heizhaus und dem Fabrikgebäude soll durch einen großflächigen Betonplatten-Belag wieder angedeutet werden, erklärte Architekt Wiesneth. Vor dem Haupteingang plant er ein sechs mal fünf Meter großes Vordach aus Glas und Stahl, in dem der Fabrik-Charakter zum Ausdruck kommen soll. Die geschätzten Kosten von 45 000 Euro lösten nicht bei allen Stadträten Begeisterungsstürme aus.
Die Betonplatten im Boden sollen etwa ein mal ein Meter groß und mit Stahlstreifen voneinander getrennt werden. Man wolle aber nicht den Charakter eines Supermarkt-Parkplatzes, betonte Wiesneth.
Landschaftsarchitektin Nißlein möchte den Fortuna-Innenhof zur Aischaue hin öffnen. Nicht nur, um die in den Wiesen geplante Freizeitanlage zu erreichen. Vorgesehen ist auch ein befestigter und beleuchteter Geh- und Radweg zum Parkplatz an der Aischbrücke.
Die Kosten für den Weg von der Fortuna zum Parkplatz veranschlagt Nißlein auf 150 000 Euro. Die Ausstattung der Sportflächen, die auch überflutet werden können, wird auf 255 000 Euro geschätzt. Dafür sind ein Bolzplatz, ein asphaltiertes Basketballfeld, eine Skatefläche und ein Volleyballfeld vorgesehen. Für die Skaterbahn hat Kathrin Nißlein einen Rundkurs geplant, der im Inneren mit Bäumen und Bänken aufgelockert werden kann.
Erst einmal zurückgestellt wurde von den Ausschussmitgliedern der Vorschlag der Verwaltung, an der Ostseite des Fabrikgebäudes eine drei mal drei Meter große LED-Leinwand für Werbezwecke anzubringen. Seit Betriebsbeginn der Fortuna werde immer wieder angefragt, ob man nicht Werbebanner an das Gebäude hängen könne. Die Lage an der B 470 sei dafür ideal.
Kulturzentrumsleiter Bernd Riehlein und Architekt Wiesneth befürworteten eine Videoleinwand. Darauf könnten Grafiken und Bilder gezeigt und für die Veranstaltungen in der Fortuna Werbung gemacht werden. Eberhard Ranger (JL) hielt eine solche LED-Wand für notwendig: "In New York flimmert es überall." "Aber Höchstadt ist nicht New York", konterte Franz Rabl (CSU). Er warnte vor den Folgekosten, weil man auch jemand brauche, "der das Ding füttert".
Jeanette Exner (JL) wollte sich nicht damit anfreunden, jetzt zwei Fenster der Fassade mit einer Werbetafel zuzuhängen. SPD-Sprecher Andreas Hänjes ist "grundsätzlich gegen Werbung an der Bundesstraße".
Bürgermeister Gerald Brehm ließ das Thema erst einmal zurückstellen. Eine Fotomontage soll mehr Aufschluss darüber geben, wie eine solche Werbetafel an der historischen Fassade wirken würde. Die Kosten für eine solche Leinwand lägen bei 30 000 bis 40 000 Euro.