Druckartikel: Förtschwinder Fischerstechen einmal anders

Förtschwinder Fischerstechen einmal anders


Autor: Sonja Werner

Förtschwind, Montag, 14. Sept. 2015

Weil im Dorfweiher zu wenig Wasser ist, musste sich die Förtschwinder Kerwagemeinschaft etwas einfallen lassen, um am Sonntag trotzdem für Unterhaltung sorgen zu können. Der "Plan B" kam beim Publikum gut an.
Während der Höchstadter (r.) gleich baden geht, lässt sich der "Fischer" aus Vorra dem Sieg entgegenziehen. Foto: Sonja Werner


Wenig Wasser gab es im Förtschwinder Weiher heuer ob des heißen, trockenen Sommers - doch die Kerwagemeinschaft wusste sich zu helfen: Kurzerhand umfunktioniert wurde das traditionelle Fischerstechen zur Kerwa am Sonntag in ein "Fischerziehen". "Zu riskant für die Gesundheit der Mannschaften und zu störend für die Fische", begründete Kerwasbursch Markus diese Entscheidung. "Es fehlen 30 bis 40 Zentimeter Wasser im Vergleich zu sonst."
Fischerziehen bedeutete, dass der Wettkampf nicht mit den üblichen Booten in der Weiher-mitte ausgeführt wurde, sondern der eine Teamkollege den anderen auf eigens zum Sitzen präpariertem Reifen quer über den Weiher ziehen musste.
Wer den Fang - einen mitgeführten Plastikfisch - zuerst in den bereitgestellten Eimer warf, hatte diesen Durchgang gewonnen.

Gewertet wurde allerdings nach Zeit, so dass theoretisch durchaus auch eine zweitplatzierte Mannschaft die Chance hatte, in die nächste Runde zu kommen. Rutsch- und Plumpsgefahr war beim Zug übers Wasser natürlich nicht ausgeschlossen, und einige der tapferen Recken durften durchaus Bekanntschaft mit Nässe und Schlamm machen.


Die Frauen waren beschäftigt

Gestört hat diese Gefahr die acht angetretenen Mannschaften keineswegs. Die "Beachboys" - Nico aus Erlangen und Andi aus Wingersdorf -, Förtschwind I und II, Greuth, Höchstadt, Reundorf, Vorra und Zettmannsdorf kämpften tapfer mit den Elementen und hatten genauso ihren Spaß wie die zahlreichen Zuschauer, die das Rennen vom sicheren Ufer aus verfolgten.
Die Zettmannsdorfer traten übrigens an, obwohl am gleichen Wochenende auch in ihrem Ort Kirchweih ist - wie fast in jedem Jahr. Eine Damenmannschaft - wie ursprünglich geplant - war übrigens nicht zustandegekommen. "Die Frauen arbeiten alle im Zelt und in der Küche", so Mitmoderatorin Jenny bedauernd. "Sie haben einfach nicht die Zeit dazu. Aber wenn sich im nächsten Jahr jemand melden will, gerne auch von außerhalb - nur her damit!" Gewonnen hat Vorra, das schon im vorigen Jahr die Siegmannschaft stellte, gefolgt von Greuth und Förtschwind I. Doch der Sieg ist bei dieser Gaudiveranstaltung eigentlich nur Nebensache - der Spaß steht im Vordergrund.
Auch ansonsten fanden die Förtschwinder und ihre Gäste die Kerwa wieder "spitze". Der Rockabend am Freitag war proppenvoll und auch der allgemeine Zeltbesuch ließ nichts zu wünschen übrig. Die Kerwagemeinschaft, die wie jedes Jahr auch heuer wieder den gesamten Ablauf stemmte, war zufrieden - und die Besucher auch.