Flashmob: Höchstadter Schüler schicken 750 Luftballons in die Luft
Autor: Maria Leicht
Höchstadt a. d. Aisch, Montag, 17. März 2014
Mit Rhythmusinstrumenten und Trompete ließen die Schüler von Mittelschule und Gymnasium in Höchstadt an der Kerschensteinerstraße Luftballons in die Luft steigen. Sie wollen damit ein Zeichen gegen Rassismus setzen.
Eine Durchsage schallte durch das Gymnasium und die Ritter-von-Spix Mittelschule zur zweiten Pause. Alle Schüler sollten hinaus in den Südhof des Gymnasiums kommen. Wer den Weg nicht fand, wurde von Cajons, so genannten Kistenrtommeln, Klanghölzern, und Schellen zur Kerschensteinerstraße gelockt.
Dort angekommen wurden die Schüler Teil eines Flashmobs. Wie Christian Ulbrich, Rektor der Mittelschule, erklärt, handle es sich dabei um eine kurzfristig zusammengerufenen Aktion, um eine Meinungsäußerung kundzutun. "Schule ohne Rassismus, Schule mit Courage" war das Motto der Flashmobs, das auf jedem einzelnen bunten Ballon zu lesen war. Zum gleichnamigen bundesweiten Schulnetzwerk gehören die beiden benachbarten Schulen seit diesem Schuljahr .
Gemeinsames Projekt
Die Vorbereitungen für die Aktion liefen bereits am Vortag. Sowohl Schüler der Mittelschule, als auch des Gymnasium füllten die Luftballons mit den verantwortlichen Lehrerinnen Sonja Größler der Ritter-von-Spix-Schule und Petra Arnold (Gymnasiums) mit Gas. Beim Flashmob selbst bildeten alle eine große bunte Traube. "Die Kombination macht es aus. Dass man bei diesem Thema die Grenzen verwischt", erklärte Petra Arnold.
Eine Siebtklässlerin der Mittelschule war überzeugt. Sonst seien sie reserviert gegenüber den jeweils anderen. Ein kurzer Fanfarenruf um 11.20 Uhr war das Zeichen für alle, die Ballons in den Himmel zu entlassen. 750 Stück waren es, wie Manfred Bachmayer (Grüne), stellvertretender Landrat, verriet. Gespendet hatte sie das Landratsamt Erlangen-Höchstadt. Mit der Aktion wollen beide Schulen auch ein Zeichen setzen. Sie sollen bekannt dafür sein, das sie bunt sind, sagte Rektor Ulbrich. Am Flashmob selbst lobte er: "Es war schön, diszipliniert und eine gute Stimmung."
Nur an einer Stelle sind die Teilnehmer vom Plan abgewichen. Ein kurzes Lied, das vom Chor angestimmt werden sollte, wäre im Lärm untergegangen, erklärte Bernd Lohneiß, Schulleiter des Gymnasiums.
Neben der Aktion der Schüler wird in der Mittelschule und zur Mitte der Woche auch im Gymnasium die Ausstellung "Rechtsradikalismus in Bayern" des Bayern-Forums der Friedrich Ebert Stiftung zu sehen sein. Nicht nur den Flashmob finden die Jugendlichen "klasse"; die Ausstellung sei von den Schülern in den Pausen gut besucht, wie Ulbrich erklärt. Nach dem Flashmob ging für die Schüler der Unterricht jedoch wie gewohnt weiter.