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Fischerstechen: Zwei Anfänger gewinnen in Förtschwind


Autor: Sonja Werner

Förtschwind, Montag, 15. Sept. 2014

Philipp und Andreas aus Vorra landen bei ihrer ersten Teilnahme am Fischerstechen zur Förtschwinder Kirchweih gleich auf dem ersten Platz. Auf einen Kerwabaum hatten die Organisatoren heuer verzichtet.
Den Stecher aus Zettmannsdorf beförderten die späteren Sieger aus Vorra schon nach sechs Sekunden ins Wasser. Foto: Sonja Werner


Einmal probiert und gleich gekonnt - zwei Kerwaburschen aus Vorra traten zum ersten Mal an beim Fischerstechen am Sonntag zur Kirchweih und trugen den Sieg davon. Ob es Anfängerglück war oder Naturtalent, sei dahingestellt. Stolz, wenn auch selbst überrascht waren Philipp und Andreas jedenfalls, als sie am Ende des Wettkampfs als Gewinner feststanden.

"Dabei haben wir so etwas noch nie gemacht", berichteten sie im Vorfeld. "Und auch das eigentlich angesetzte ,Probestechen' ist ausgefallen. Na ja, wir haben uns vorgenommen, zumindest nicht Letzter zu werden." Das ist ihnen ja ziemlich locker gelungen.

Von den Vätern eingefädelt

Eingeladen worden war die neue Mannschaft von Kirchweihmitorganisator Christian Spindler kurzfristig bei einer Familienfeier. Die Papas kennen sich, und die beiden Jungs waren sofort mit deren Arrangement einverstanden. Was sie nun zuhause erwartet ob des überraschenden Sieges, das bleibt abzuwarten.

Schon in der ersten Runde hatten sie mit lediglich sechs Sekunden bis zum Sturz des Gegners von der Mannschaft aus Zettmannsdorf die schnellste Zeit vorgelegt. Ausgelost wurden diese ersten Paarungen von der siebenjährigen Losfee Anna-Lena - sie scheint ein glückliches Händchen für Vorra gehabt zu haben. Halbfinale und End-Stechen liefen dann auch zu deren Gunsten. Zentbechhofen, Jungenhofen, Greuth, Förtschwind und Zettmannsdorf mussten sich mit den nachfolgenden Plätzen begnügen.

Dass der Gastgeber nur zweiter von hinten herein gelesen wurde, trübte die gute Laune bei der Förtschwinder Kerwa jedoch keineswegs. Der strömende Dauerregen am Freitag hatte den Organisatoren schon mehr Kopfzerbrechen während des Tages beschert, doch die Gäste hatte das schlechte Wetter nicht beeindruckt. "Justice" rockte das Dorf wie alle Jahre, und die Nacht wurde lang. In nichts nach stand der Samstag, auch bei den "Blauen Zipfeln" war es spät oder besser gesagt früh, als die Letzten nach Hause gingen.

Einen Kerwasbaum gab es heuer jedoch nicht. Besagten Regen hätte man früher brauchen können: Der Wasserstand im Dorfweiher, in dem der Baum als Schutz vor unbotmäßigem Abschälen immer aufgestellt wird, war noch am Donnerstag so niedrig, dass man das wenige Wasser den bewohnenden Fischen zugutekommen lassen wollte. Der Regen am Freitag kam zwar rechtzeitig fürs Fischerstechen, für das Besorgen eines Baums war es jedoch schon zu spät. "Was soll's, nächstes Jahr ist wieder Kerwa", trösteten sich die Organisatoren, und auch die zahlreichen Gäste störten sich nicht an der fehlenden Fichte.

Am Montag gab es noch Kaffee, Kuchen, Krapfen, bis am späten Nachmittag der Zwiebelkuchen ins Backhaus geschoben wurde. Auch der fand seine Abnehmer wie jedes Jahr - so frisch bekommt man diese Köstlichkeit sonst nirgends. Zum Kerwaausklang am Abend heizte noch das "Duo con Brio" ein.