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Feuerwehr Herzogenaurach: 2018 mehr Einsätze denn je


Autor: Richard Sänger

Herzogenaurach, Sonntag, 20. Januar 2019

Für die Feuerwehr war 2018 ein ereignisreiches Jahr. Kommandant Rainer Weber mahnte: Es werde immer schwieriger, genügend Einsätzkräfte frei zu bekommen.
Auch im Jahr 2018 hatten die Herzogenauracher Feuerwehrleute eine Reihe von Bränden zu bekämpfen.


Bei der Jahresversammlung der Feuerwehr zeichneten Landrat Alexander Tritthart und Kreisbrandrat Matthias Rocca Brandbekämpfer für ihren jahrzehntelangen Einsatz aus. Außerdem wurden Aktive befördert. Die Zahl der Einsätze erreichte im Jahr 2018 den höchsten Stand in der Geschichte der Herzogenauracher Feuerwehr. Dass die Feuerwehrleute im Grunde immer im Einsatz sind, wurde kurz vor Ende der Versammlung deutlich, als ein Großteil der aktiven Feuerwehrleute fluchtartig den Saal verließ und zu einem Einsatz eilte.

Die Herzogenauracher Wehr absolvierte im vergangenen Jahr mit 170 Aktiven 265 Einsätze.50 davon waren Brände und es gab 123 Hilfeleistungseinsätze (THL). "So viele Einätze in einem Jahr hatten wir noch nie, leider wurden dabei auch zwei Feuerwehrleute verletzt", berichtete stellvertretender Kommandant Michael Schöpp in Vertretung des erkrankten Kommandanten Rainer Weber.

Bei den Einsätzen konnten 28 Menschen gerettet, davon acht über die Drehleiter und drei Menschen leider nur noch tot geborgen werden. 88 Mal musste der Atemschutz eingesetzt werden. Neben den Einsätzen absolvierten die Aktiven aber auch noch zehn Zugübungen und 170 Gruppenübungen sowie acht Prüfungen und 22 weitere Ausbildungen.

Das war aber nicht das Ende der Ausbildung, dazu kamen für eine Reihe der Aktiven Ausbildungen und Schulungen an den Feuerwehrschulen sowie Ausbildungsveranstaltungen auf Landkreisebene und Lehrgänge in Herzogenaurach. Trotz der großen Zahl von aktuell 170 aktiven Feuerwehrleuten werden weitere für den aktiven Dienst gesucht, denn in den Altersgruppen von 30 bis 55 Jahre klaffe eine Lücke, betonte Schöpp.

Mit einer Grußbotschaft, die von Michael Schöpp verlesen wurde, meldete sich Kommandant Weber zu Wort. In dem Schreiben bedankte sich Weber bei der Stadt für den zusätzlichen Gerätewart, der einen Teil der Ehrenamtlichen entlaste. Weber schrieb aber auch, dass es bei der Vielzahl von Einsätzen, immer schwieriger werde, Feuerwehrleute während der Arbeitszeit freizubekommen. Die Politik sowie Stadt und Landkreis sollten sich darüber Gedanken machen. Noch funktioniere es einigermaßen, aber Weber und Kreisbrandrat Rocca befürchten, dass sich das schnell ändern könnte. Deshalb ging ein besonderer Dank an die Firmen in Herzogenaurach, die Feuerwehrleute bei Einsätzen immer wieder freistellen.

Weber wies auch darauf hin, dass das Gefahrenpotenzial durch den zunehmenden Verkehr und die rege Bautätigkeit in Herzogenaurach und Gemeinden stetig wachse und darauf müsse zeitnah reagiert werden. Der Kommandant bedankte sich deshalb bei der Stadt für die geplante Beschaffung eines Hubrettungsfahrzeuges, das auch dringend gebraucht werde, wie die steigenden Einsatzzahlen zeigen.

Dankschreiben

Eine besondere Anerkennung und Wertschätzung gab für die Feuerwehrleute von einer jungen Frau, die von den Feuerwehrleuten nach einem schweren Unfall aus ihrem Fahrzeug gerettet wurde und deren Brief Michael Schöpp verlas. "Ihr habt mir am Morgen des 2. August mein Leben gerettet. Meine Dankbarkeit kann ich nicht in Worte fassen", schrieb die junge Frau. So wäre sie ohne die Feuerwehrleute definitiv nicht da, wo sie jetzt ist. Sie bedankte sich auch dafür, dass die Feuerwehr sehr schnell vor Ort war und dass bei ihrer Rettung jeder Handgriff saß. Mit den Worten: "Der Tatsache, dass Ihr Eure Freizeit opfert, verdanke ich mein Leben", schloss sie ihren Brief, in dem sie sich auch im Namen ihrer Eltern bedankte.

Den von Michael Schöpp genannten Zahlen und Erläuterungen zu Einsätzen zollten Landrat Alexander Tritthart und Bürgermeister German Hacker höchsten Respekt und Anerkennung. Der Landkreis habe immer ein Ohr für die Feuerwehren und lege Wert darauf, dass die Wehren gut ausgerüstet und die Mannschaften gut ausgebildet seien, betonte der Landrat. Mit dem neuen Landratsamt sei auch der Landkreis für einen Katastrophenfall und für Großschadensereignisse, "was hoffentlich nie eintrete möge", für den Katastrophenschutzstab und dem Team in der Führungsgruppe Katastrophenschutz (FüGK) jetzt technisch bestens eingerichtet.

Dass die Investitionen in Rettungsgerät und Fahrzeuge nicht von ungefähr kommen, bestätigte Bürgermeister German Hacker und verwies auf die stets wachsende Bevölkerung und die zunehmenden Arbeitsplätze in der Stadt. So werde das Hubrettungsfahrzeug im Haushaltsplan berücksichtigt, auch er richtete einen aufrichtigen Dank an die Feuerwehrleute und an die Herzogenauracher Firmen.

Kreisbrandrat Rocca bedauerte ebenso wie Landrat Tritthart, dass die geplanten Wechsellader noch nicht beschafft werden konnten. So musste eine Ausschreibung aufgehoben werden, berichtete der Landrat. Es komme dazu, dass zwar die Fahrgestelle beschafft werden könnten, aber die Abrollbehälter über zwei Jahren Lieferzeit haben.

Zu den Berichten gehörte auch der Bericht des Spielmannszuges, der sich im Jubiläumsjahr verstärkte und seine Aktivitäten ausweitete. "Das Jubiläumsjahr war das Highlight im letzten Jahr, unser Fest war einfach der Hammer", schwärmte die Leiterin Jasmin Gumbrecht, was auch Bürgermeister Hacker und Landrat Tritthart ebenfalls lobend hervorhoben. Die Leiterin des Spielmannszuges konnte zur Versammlung auch den Bezirksstabführer Robert Sußner vom Fachbereich Musik begrüßen, der langjährigen Spielleute mit Urkunden und Nadeln auszeichnete. So habe der Spielmannszug der Freiwilligen Feuerwehr Herzogenaurach wieder 44 aktive Spielleute und war im letzten Jahr auch wieder bei den Faschingsumzügen in Mainz und Wiesbaden dabei.

DIE GEEHRTEN:

Spielmannszug

10 Jahre aktive Tätigkeit - Bronze: Jenny Gütle, Sabrina Schattan, Stefan Schmidt, Stefanie Schmidt-Zienert

20 Jahre aktive Tätigkeit - Silber: Carina Welker, Sebastian Stäbler

30 Jahre aktive Tätigkeit - Gold:

Marcel Bestenlehrer

Feuerwehr

10 Jahr aktiver Feuerwehrdienst und Vereinszugehörigkeit: Matthias Wein, Mareen Ording, Werner Seibert, Jenny Gütle

20 Jahre aktiver Feuerwehrdienst und Vereinszugehörigkeit: Sebastian Stäbler, Sebastian Hagen, Klaus Stäbler, Carina Welker

25 Jahre aktiver Feuerwehrdienst und Vereinszugehörigkeit, Ehrenzeichen in Silber: Georg Bündgens, Peter Kummeth

Martin Maes, Werner Seibert

40 Jahre aktiver Feuerwehrdienst und Vereinszugehörigkeit, Ehrenzeichen in Gold: Armin Gumbrecht, Norbert Rauch