Druckartikel: Festabend bei der Feuerwehr: Eine charmante Moderatorin, ein Minister und ein besonderer Laudator

Festabend bei der Feuerwehr: Eine charmante Moderatorin, ein Minister und ein besonderer Laudator


Autor: Richard Sänger

Herzogenaurach, Sonntag, 04. März 2018

Ein Festabend machte den Auftakt zu den Feierlichkeiten des 150-jährigen Bestehens der Feuerwehr.
Der Bayerische Innenminister Joachim Herrmann lobte als oberster Chef die Herzogenauracher Feuerwehr. Richard Sänger


Mit einem niveau- und eindrucksvollen sowie unvergesslichen Festabend läutete die Freiwillige Feuerwehr Herzogenaurach ihr Jubiläum ein. Es war eine gelungene Veranstaltung, die die Kameradschaft beispielhaft dahin rückte, wo sie hingehört: In die Mitte der Gesellschaft.
Bis 20.30 Uhr blieb es ein Geheimnis, wer die Laudatio halten dürfe. Angekündigt war ein Überraschungsgast und die Moderatorin Katrin Drebinger meinte mit einem Blick auf die Uhr: "Wir haben ja noch ein bisschen Zeit bis zum Fackelzug". Welch eine Überraschung, als Norbert Neugirg mit seiner "Altneihauser Feierwehrkapell'n" in den Saal marschierte und die Bühne eroberte.

Zu dem Jubiläumsabend konnte Vorsitzender Thomas Geiger neben Ehrengästen auch Delegationen aus den Partnerstädten Wolfsberg und Nova Gradiška begrüßen. Als charmante Moderatorin führte Katrin Drebinger durch das Programm. "Der Zeitplan heute Abend ist eng getaktet und ich kann auch uncharmant sein", gab sie gleich die Zeit der Redner vor. Beim Grußwort vom Staatsminister des Innern, Joachim Herrmann, drückte sie aber ein Auge zu.


Lob von den Rednern

"150 Jahre Freiwillige Feuerwehr Herzogenaurach sind 150 Jahre Einsatz für die Gemeinschaft, das kann nicht hoch genug geschätzt werden", sagte der Innenminister. So verfüge Herzogenaurach über eine hervorragende Feuerwehr, die hervorragend ausgebildet sei. Den Menschen werde Tag und Nacht Hilfe geleistet. Die Kommunen stünden ebenso hinter ihren Feuerwehren wie der Freistaat Bayern. "Wir haben bei uns ehrenamtliche und engagierte Feuerwehrleute. Das Ehrenamt ist in Bayern fest verwurzelt", erklärte Herrmann. So sind in Bayern über 450 000 Frauen und Männer ehrenamtlich bei den Feuerwehren und Rettungsdiensten tätig. Imponierend seien auch die Bambini- und Jugendgruppen, damit das ehrenamtliche Engagement auch in Zukunft gesichert sei.

Auch Bürgermeister Hacker wies darauf hin, dass 150 Jahre keine Selbstverständlichkeit seien und dass sich seit der Gründung im Prinzip nicht geändert habe. So sei der Grundgedanke, den Menschen zu helfen, gleich geblieben, der ursprüngliche Gedanke des Turnvereins und der späteren Schuster und Tuchmacher gelte noch heute.


Fast wie eine Berufswehr

"Die Männer und Frauen der Herzogenauracher Feuerwehr sind immer noch ehrenamtlich tätig, obwohl diese Feuerwehr mit ihrer modernen Ausrüstung und qualifizierten Ausbildung einer Berufsfeuerwehr gleichkomme. So würden sich viele Bürger keine Vorstellung machen, was hinter dem Begriff Feuerwehr steht und sie seien sich meist nicht bewusst, was zum Beispiel 40 Jahre Feuerwehrdienst für die Allgemeinheit bedeutet. "Weil es solche Frauen und Männer gibt, wird das aber als Selbstverständlichkeit hingenommen", erklärte der Bürgermeister unter Beifall.

Den Slogan "Unsere Freizeit für die Sicherheit unserer Stadt" vervollständigte Landrat Alexander Tritthart mit den Worten "Unsere Freizeit für die Sicherheit unserer Bürgerinnen und Bürger der Stadt und des gesamten Landkreises." Dabei erinnerte der Landrat auch an den Wohnhausbrand in Oberreichenbach erst zwei Tage zuvor.

Kreisbrandrat Matthias Rocca erinnerte kurz an 150-jährige Geschichte der Herzogenauracher Feuerwehr. Bei keinem Verein habe sich in all den Jahren so viel geändert wie bei den Feuerwehren. In all den Jahren mussten sich die Feuerwehren dem Aufgabenspektrum angleichen, seien es mit Fahrzeugen oder Ausrüstung, aber auch bei der Ausbildung. Neben den Tätigkeiten der Feuerwehren sieht der Kreisbrandrat besonders die Sicherung des Nachwuchses an, denn nur dann werde es auch künftige Freiwillige Feuerwehren geben.

Im Namen aller Patenvereine gratulierte der Feuerwehrvorsitzende Jürgen Völlner aus Höchstadt. "Wir ziehen unseren Hut vor allen Einsatzkräften für ihre oft nicht leichte und hervorragende Arbeit", erklärte Völlner. So absolvieren die Feuerwehrleute ihren ehrenamtlichen Dienst nicht für sich selbst, sondern für die Gesellschaft und Allgemeinheit.


Ein Geschenk der Ortswehren

Ein besonderes Geschenk hievten die "Glorreichen Sieben", nämlich die sieben Ortswehren auf die Bühne. Einen Hydranten, der künftig im Foyer der Feuerwache an das Jubiläum erinnern soll. Wie es der Niederndorfer Kommandant Gerhard Heger stellvertretend für alle Ortsteilwehren formulierte, soll das Geschenk auch das Zusammengehörigkeitsgefühl symbolisieren.

"Wohltätig ist des Feuers Macht, wenn sie der Mensch bezähmt, bewacht. Und was er bildet, was er schafft, das dankt er dieser; doch furchtbar wird die Himmelskraft, wenn sie der Fessel sich entrafft ....". So zitierte Kommandant Rainer Weber aus dem Lied von der Glocke. Das Feuer könne Freud und Leid zugleich sein. Nachdem der Mensch den Nutzen kennenlernte, musste er auch die Gefahren erkennen. Das habe sich bis heute nicht geändert.

In seinem Schlusswort verglich der Vorsitzende Thomas Geiger die Feuerwehr mit den Fußballern vom FC Bayern München. "Die Feuerwehr Herzogenaurach spielt in der Champions League und ist für das Fest gut gerüstet".