Druckartikel: Familienunternehmen im besten Sinn

Familienunternehmen im besten Sinn


Autor: Bernhard Panzer

, Donnerstag, 02. Sept. 2010

Die 19-jährige Michaela Eichler hält eine Tradition aufrecht: Ihre ganze Familie ist bei Ina in Herzogenaurach beschäftigt. Die Hauptendorferin wird zur Industriekauffrau ausgebildet. Die neuen Schaeffler-Azubis lernten gestern die Stadt kennen.
Die Stadtrallye führte die Schaeffler-Azubis auch zur FT-Redaktion. Fotos: Bernhard Panzer


Für manche war es Heimspiel, andere wiederum konnten noch einiges dazulernen: Die neuen Auszubildenden der Schaeffler-Gruppe am Standort Herzogenaurach, 110 an der Zahl, wurden am zweiten Tag ihrer Ausbildung erst einmal durch die Stadt geschickt. Acht Aufgaben gab es in der Innenstadt zu lösen. Sie mussten zum Beispiel ausfindig machen, wie viele Sorten Eis eine hiesige Eisdiele hat, oder herausfinden, wann die erste urkundliche Erwähnung von Uraha war. Und in der Redaktion des FT bekamen die Azubis, die gruppenweise unterwegs waren, die aktuelle Zeitung mit dem Bericht über den Ausbildungsstart mit auf den Weg.


Eltern, Opa und die Tante


Ein paar standen auch gern Rede und Antwort. Was sie denn bewogen habe, sich bei Schaeffler zu bewerben, wollten wir beispielsweise wissen. Bemerkenswert und stellvertretend für viele der rund 8000 Beschäftigten am Standort Herzogenaurach war die Antwort der 19-jährigen Michaela Eichler aus Hauptendorf. Weil die ganze Familie, also der Papa, die Mama, der Opa, die Tante, der Cousin und weitere Verwandte mehr, bei Schaeffler arbeiten, habe auch sie sich - natürlich - dort beworben. Schaeffler als das Familienunternehmen im besten Sinne.

Die Abiturientin des Herzogenauracher Gymnasiums lernt Industriekauffrau. "Ich wollte schon immer zu Schaeffler", sagt sie im FT-Gespräch. "Das ist wirklich wie eine Familie". So hat die junge Frau dort schon ein Praktikum absolviert und besucht seit Jahren regelmäßig den Tag der Offenen Tür. Klar, dass sie sich dann für den Herzogenauracher Arbeitgeber entschied, als sie die Zusage in der Tasche hatte. Denn auch bei Schöller und Leoni in Nürnberg hatte sie eine Lehrstelle schon sicher.


Der Beste im Quali


Froh, dass es mit Schaeffler geklappt hat, ist auch der 17-jährige Thomas Stübinger, der ebenfalls in Hauptendorf wohnt. Denn der angehende Industriemechaniker hatte seit Sommer 2009 bereits eine Vielzahl an Bewerbungen geschrieben. Eine Zusage hatte er unter anderem auch bei Staedtler in Nürnberg.

Dennoch machte Schaeffler das Rennen. Nicht nur weil die Ausbildung dort bekanntermaßen gut sei, wie der junge Mann sagt, der an der Hauptschule Herzogenaurach den besten Quali schrieb. "Schaeffler zahlt auch gut", sagt er. 800 Euro brutto im ersten Lehrjahr, das ist sicher ein gutes Argument.

18 Jahre jung ist Ann-Katrin Berner aus Weisendorf. Sie lernt nun nach dem Fachoberschulabschluss in Erlangen den Beruf der Industriekauffrau. Zu Schaeffler kam die junge Frau auch durch ein halbjähriges Praktikum, das ihr sehr gefallen hatte. Hier führte Ann-Katrin mit der Ausbildungsbeauftragten Maria Geyer schon die ersten Gespräche. Sie habe sie ermuntert, sich doch zu bewerben. Auch die Weisendorferin hat einen weiteren Bezug zur Ina. So ist ihr Vater dort Meister.


Lange Fahrt aus Mühlhausen


Nach dem Quali hat sich André Bergmann aus Mühlhausen beworben und lernt bei Schaeffler jetzt Zerspanungsmechaniker. Der 17-Jährige schätzt besonders die gute Ausbildung, die sich in der Region herumspricht. So nimmt er auch eine Busfahrt von knapp einer Stunde in Kauf, die er jeden Tag zweimal zurücklegen muss.