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Falkendorfer Kerwa mit Almhütte und starken Männern


Autor: Richard Sänger

Falkendorf, Sonntag, 18. Sept. 2016

Die Feuerwehr lässt sich als Organisator in Falkendorf immer etwas einfallen. Diesmal gab's ein Oktoberfest in einer Berghütte.
Beim Tauziehen während der Falkendorfer Kirchweih legten sich die Feuerwehrleute mächtig ins Zeug. Fotos: Richard Sänger


Ein echte Almhütte neben der Aurach? Da schauten manche zweimal hin, sie hatten aber weder zu viel Kirchweihbier genossen noch erlagen sie einer optischen Täuschung. Die originale Almhütte steht tatsächlich gegenüber der Hessenmühle, zumindest während der Kirchweihtage. Die Falkendorfer Ortsburschen und Madle sowie die Feuerwehr sind für ihre Kreativität bekannt, stellten zur Kirchweih die Almhütte neben die Aurach und verlängerten damit ihre Bar.

Eigentlich hat alles gepasst bei der Falkendorfer Kerwa, aber nur das Wetter nicht so recht. Während es bei der gut besuchten Oktoberfest-Party von oben noch trocken blieb, wurde es am Samstagnachmittag dann schon feucht und das T-Shirt-Wetter war zu Ende. Ebenso war's beim Tauziehen am Sonntag.


Erinnerungen an 2013

Ausrichter der Kirchweih war die Feuerwehr. 1#googleAds#100x100 Und echten Feuerwehrleuten macht Wasser und Nässe nicht viel aus. Der Baum wurde bei Nieselregen aufgestellt und die vielen Zuschauer zogen sich unter das schützende Dach zurück und genossen frische Küchle. Bei vielen Besuchern wurden dabei Erinnerungen an die Kerwa 2013 wach, als die Kerwasburschen beim Baumaufstellen durch knöcheltiefen Schlamm wateten und die Schausteller am Kirchweihende nur mit Hilfe von Traktoren die Festwiese verlassen konnten.

Ganz so schlimm war es in diesem Jahr nicht und auch die Besucher ließen sich das Kirchweihwochenende nicht vermiesen. Am Samstagabend standen "Die Gaudifranken" auf der Bühne und sorgten für eine zünftige Kirchweihstimmung und die Ortsburschen sahen kein Bett, schließlich galt es den Baum zu bewachen. Zum Frühschoppen am Sonntag und zur Siegerehrung unterhielt Bernd Günther aus Hof die Kirchweihbesucher und trotz der durchwachten Nacht, wurde noch so manche Kerwalieder angestimmt.


Höhepunkt Tauziehen

Während des Mittagessens wurde die an zwei Nächten überfüllte Bar zu einem Café umfunktioniert, schließlich war zum Familiennachmittag eingeladen. Mit dem Betz´n raustanzen und "Bernd & Bine" auf der Bühne klang die Kerwa schließlich aus. Am heutigen Montag wird der Festplatz geräumt und am Abend im Gasthaus Jordan gefeiert.

Höhepunkt war aber wieder das "Tauziehen der Feuerwehren" am Sonntag. So wie der Samstag zu Ende ging, nämlich mit Regen, begann der Sonntag, dabei stand doch die sportliche Herausforderung auf dem Programm. Kommandant Bernd Hopfes und die Schiedsrichter Sven Baier sowie Herbert Hopfes suchten eine Stelle auf der Wiese, die zwar nicht trocken, dafür aber nicht aufgewühlt war. Sieben Mannschaften traten in den Wettstreit um die stärksten Feuerwehrmänner, angefeuert von den mitgekommenen Fans.

So wie auch bei ihren Einsätzen gingen die Feuerwehrmänner auch beim Kräftemessen bis zum Letzten und sie gaben sich auch fair geschlagen, als sie über die Linie gezogen wurden. Heiß umkämpft mit viel Hau-Ruck ging es schließlich um den dritten Platz, den die Freiwillige Feuerwehr Höfen-Zweifelsheim gegen die Feuerwehr Mausdorf aus dem Nachbarlandkreis für sich entscheiden konnte.


Gastgeber nicht dabei

Im spannenden Finale mit Verlängerung zwischen Niederndorf I und Oberreichenbach verwiesen letztendlich die Niederndorfer ihre Kollegen aus Oberreichenbach auf den zweiten Platz. Auf den nächsten Plätzen folgten die Feuerwehren Neundorf, Münchaurach und Niederndorf II. Die Gastgeber aus Falkendorf stellten keine Mannschaft, denn die dreitägige Kirchweih hinterließ auch bei den jungen Falkendorfer Feuerwehrmännern ihre Spuren.

"Gut dass die ned dabei sin, ferdich wie a Päckla Resi", meinte ein altgedienter Falkendorfer Feuerwehrmann. "Wir hätten in unserem Gerätehaus eh keinen Platz mehr, das Regal ist voll", meinte ein Neundorfer Feuerwehrmann und nahm das frühe Ausscheiden von der sportlichen Seite. Aber im Grunde ging es nicht darum, wer die Besten und Stärksten sind, sondern um eine sportliche Gaudi, die dann am Schluss im Festzelt gemeinsam gefeiert wurde. So wie es bei den Feuerwehren sein soll, nämlich mit Kameradschaft.