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Fahrdienst in Adelsdorf macht Senioren mobil


Autor: Johanna Blum

Adelsdorf, Sonntag, 11. Mai 2014

Einkaufen gehen, Arzttermine, Kontakte pflegen - mit dem Fahrdienst der Gemeinde Adelsdorf werden Senioren unabhängiger. Ein Anruf genügt.
Anna Dorsch mit Petra Meyer, ihrer Fahrerin.  Fotos: Johanna Blum


Ein Anruf bei der "genialen Nummer" 9432-197 in Adelsdorf genügt und schon kommt ein Auto, um Senioren und Behinderte - junge wie ältere - am 15. Mai zur Muttertagsfeier des VdK zum Seniorentreff am Uttsberg in Aisch zu bringen.

Seit Februar diesen Jahres bietet die Gemeinde Adelsdorf für die Senioren - nicht nur vom VdK - einen Fahrdienst an, besonders um die Anbindung der Ortsteile an Adelsdorf zu verbessern. Aber auch Fahrten nach Höchstadt, in Ausnahmefällen nach Erlangen, können "gebucht" werden.

So sind die älteren Semester nicht immer auf ihre Angehörigen angewiesen, wenn sie wichtige Termine und Einkäufe erledigen müssen. Sie sind nun in der Lage - ohne ihre Angehörigen zu belästigen - Erledigungen zu tätigen, was ihrem Selbstwertgefühl zugute kommt und sie unabhängiger macht. Aber auch ihre Kontakte mit Freunden und Bekannten können sie auf diese Weise weiter pflegen. Die Senioren sollen sich auch im Alter in ihrem Wohnort wohl fühlen.

Gemeinde deckt die Kosten

Frau Anna Dorsch aus der Leo-Friedrich-Straße ist 81 Jahre alt, seit über 60 Jahren Mitglied im VdK, und sie genießt den Fahrdienst. "Mir gefällt es hier", verrät sie strahlend. "Ich würde ja diesen Dienst nicht in Anspruch nehmen, wenn einer meiner Leute am Nachmittag Zeit hätte", erklärt sie. "Aber die müssen doch auf Arbeit", fügt sie an und schmiegt sich an ihre Petra, die sie heute ausnahmsweise mit ihrem Privatauto abgeholt hat und um 17 Uhr wieder nach Hause bringt.

"Das Gemeindeauto ist mit Senioren aus Neuhaus zum Einkaufen unterwegs", sagt Petra Meyer, die gerade bei der Gemeinde ihr Freiwilliges Soziales Jahr ableistet und hauptsächlich im Projekt "Genial" eingebunden ist. Sie steht meist als Fahrerin zur Verfügung.

Die Gemeinde stellt die Gemeindeautos zur Verfügung. Die Fahrzeuge sind versichert und die laufenden Kosten werden durch die Gemeinde gedeckt. Die Fahrer verschenken ihre Zeit, das heißt, sie machen es ehrenamtlich. Neben Frau Meyer stehen bei Bedarf noch drei bis vier weitere Fahrer zur Verfügung. Wer den Fahrdienst benötigt, muss nur möglichst ein bis zwei Tage vorher die "geniale Nummer" anrufen.

"Ich setze mich intensiv dafür ein, dass ältere Menschen in unserer Gemeinde so lange wie möglich in ihrem vertrauten und gewohnten Wohnumfeld bleiben und ihre sozialen Kontakte weiter pflegen können", sagt Sabine Köhler-Huter, Mitglied des Seniorenbeirates und seit kurzem die neue Vorsitzende des VdK Ortsverbandes Adelsdorf (wir berichteten). "So können die Senioren zu interessanten seniorenrelevanten Vorträgen des VdK und auch zu den wöchentlichen Treffen kommen", ergänzt sie.

Damen stricken, Herren karteln

Der Verein hat über 300 Mitglieder und bis jetzt kommen nur im Schnitt 30 Senioren hierher. Die anderen sitzen oft alleine zu Hause. "Das kann sich mit dem Fahrdienst jetzt ändern", hofft Köhler-Huter.

Der Nachmittag beginnt immer mit Kaffee und Kuchen. Es wird geratscht, die Damen stricken meist Socken und die Herren sitzen etwas abseits und karteln. Um 16.30 Uhr gibt es Abendessen. Heute werden Bratwürste und Kraut angeboten. Marianne Hörrlein ist die Chefköchin, Erika Kohl hilft ihr. Theresia Nelz serviert und das Ehepaar Brigitte und Harald König ist immer für den Einkauf zuständig.

Sabine Köhler-Huter, VdK-Ortsvorsitzende, wünscht sich sehnlichst, dass sich besonders am kommenden Donnerstag, 15. Mai, ganz viele Senioren zum Uttsberg zur VdK-Muttertagsfeier bringen lassen. Der neue Fahrdienst macht's möglich.