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Fachklinik Herzogenaurach zeigt eingefangene Augenblicke


Autor: Richard Sänger

Herzogenaurach, Freitag, 16. November 2018

Eine nicht alltägliche Fotoausstellung, die mit einer gut besuchten Vernissage eröffnet wurde, ist derzeit in der Fachklinik zu sehen.
Die Fotos von Peter Rex zeigen oft harte Lebenswelten.    Foto: Richard Sänger


"Träumereien unterwegs " überschreibt der Erlanger Fotograf Peter Rex seine Bilder, in denen Augenblicke festgehalten wurden. Entstanden sind sie bei seinen Reisen nach Afrika und Asien, davon überwiegend Indien, Äthiopien und Marokko.

Peter Rex versteht seine Bilder als Ergebnis von "Erlebnisfotografie", bei der Menschen in Alltagssituationen und in ihrer Umgebung gezeigt werden, dabei aber die teils harte Lebenswirklichkeit nicht ausgeblendet wird. Zu sehen sind Landschaften von herber Schönheit und Lebensfeindlichkeit, das Spiel von Licht und Farben schafft außergewöhnliche Momente.

Da ist die indische Frau in dem rosaroten Schleier, die an einer blauen Wand vorbeigeht. Farben und Licht tanzen miteinander, bilden ein faszinierendes Ensemble. Drei andere Inderinnen sitzen bunt gekleidet vor einem tiefblauen Haus mit blumenförmig ausgeschnittenen Eingängen, die sich schwarz abheben. In Marokko steigt eine schwarz verhüllte Gestalt, die man nur von hinten sieht, eine blaue Treppe zwischen blauen Häusern hinauf. Männer ziehen an einem neblig braunen Strand Boote aus dem grauen Wasser, was eine eigenartige Anordnung ergibt. Die Menschen auf diesen Bildern führen ein hartes, einfaches Leben, doch sie kommen durch. Der Fotograf lässt die Menschen für sich selbst sprechen, hat ihre Würde in dynamischen, beweglichen Gesten eingefangen.

Unterstützung für "Stop"

Peter Rex begann in den 1980ern zu reisen und entdeckte die Fotografie für sich. Seitdem hat er viele Länder der Welt bereist, weil er von Menschen, Landschaft und Farben immer wieder von Neuem begeistert war. Rex hat vor seiner Pensionierung als Lehrer gearbeitet und war schon "sehr oft" in Indien. Und weil er nicht nur reist und viel fotografiert, sondern auch "etwas zurückgeben will", unterstützt er seit Jahren die indische Hilfsorganisation namens "Stop", die es sich zur Aufgabe gemacht hat, gegen den Kinderhandel und die Ausbeutung von Mädchen und Frauen vorzugehen. Er hat sich mehrfach vor Ort von der erfolgreichen Arbeit der Hilfsorganisation überzeugt, die laut Rex schon über 1500 Mädchen aus Bordellen befreit hat, ihnen ein Heim bietet, die Präventionsarbeit in den Slums leistet und Bildung forciert.

Für 2019 gibt es einen Kalender mit faszinierenden Aufnahmen aus Indien, dessen Verkaufserlös der Hilfsorganisation zugutekommt. Die Ausstellung im Rondell der Fachklinik ist noch bis zum 11. Januar zu sehen.