Es kommt doch auf die Größe an

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Der Hammer ist wohl viel zu klein: Kerwasburschen und -madli lachen laut auf als Bürgermeister Karsten Fischkal versucht, das Fass trotzdem anzuzapfen. Fotos: Johanna Blum
Der Hammer ist wohl viel zu klein: Kerwasburschen und -madli lachen laut auf als Bürgermeister Karsten Fischkal versucht, das Fass trotzdem anzuzapfen.  Fotos: Johanna Blum
Mit dem richtigen Hammer klappte es dann aber und nach drei Schlägen war die Kerwa auch offiziell eröffnet.
Mit dem richtigen Hammer klappte es dann aber und nach drei Schlägen war die Kerwa auch offiziell eröffnet.
 
 
 
Auf eine friedliche Kerwa stießen an (von links): Marco Tratz, Martin Oberle, Karsten Fischkal, Julian Eibert, Hans-Günter Wirth
Auf eine friedliche Kerwa stießen an (von links): Marco Tratz, Martin Oberle, Karsten Fischkal, Julian Eibert, Hans-Günter Wirth
 
Fahrt mit dem Traktor, am Steuer Thomas Eibert, im Hänger die Kleinwachenrother Dorfmusik, durchs Dorf
Fahrt mit dem Traktor, am Steuer Thomas Eibert, im Hänger die Kleinwachenrother Dorfmusik, durchs Dorf
 
 
 
 
Ein Schnaps mit der Dorfältesten Maria Schmidt ist guter Brauch.
Ein Schnaps mit der Dorfältesten Maria Schmidt ist guter Brauch.
 

Bürgermeister Karsten Fischkal staunte in Neuhaus nicht schlecht, als er mit einem kleinen Hammer das erste Fass anzapfen sollte.

Der Ortsverein Neuhaus mit seinen Ortsburschen, allen voran Julian Eibert, hatte am vergangenen Wochenende zur vierten Zeltkerwa eingeladen. Und ein Zelt war nicht verkehrt. Auch wenn die Temperaturen noch recht angenehm waren, kam doch ab und zu ein feuchter Duscher vom Himmel.

Um 16.30 Uhr zogen die Kerwasburschen mit der "Kleinwachenrother Dorfmusik" auf einem geschmückten Wagen zum "Kerwa zamspielen" durch den Ort und sie wechselten sich untereinander mit Marschmusik und dem Singen von frechen Kerwasliedli ab. Dazwischen mussten alle Festumzügler immer wieder kräftig "tanken". Die Spendenbox folgte dem Wagen und so gaben Burschen und Musikanten im ganzen Dorf lautstark den Beginn der Kerwa bekannt.

Die neunjährige Bianca stand begeistert am Straßenrand: "Ich will in die Schiffschaukel, Enten angeln, losen und natürlich auch schießen!", verriet sie dem FT. Es ist auch schon Brauch, dass die Dorfälteste Maria Schmidt, sie ist fast 97 Jahre alt, zum Schnäpsla eingeladen wird.

Vom Hämmerchen zum Hammer

Am Ende der langen Rundfahrt durchs Dorf marschierten dann die Kerwasmadli mit den Kerwasburschen ins Festzelt ein. Dann stach endlich Bürgermeister Karsten Fischkal (FW) das Kerwafässla an. Brau- und Malzmeister Hans-Günter Wirth vom gleichnamigen Brauereigasthof in Neuhaus hatte wieder ein originales Holzfass wie es auf der Wies'n üblich ist mitgebracht.

Damit es diesmal nicht langweilig wird, reichte der Bräuer dem Bürgermeister verschmitzt lachend einen kleinen Hammer zum Anzapfen. Fischkal klopfte ein paar Mal spaßhaft auf die Anzapfbuchse. Dann reichte ihm aber Marco Tratz einen riesigen Holzhammer und nach drei Schlägen floss der Gerstensaft und Kerwasburschen, Bräuer und Martin Oberle stießen mit Fischkal auf eine friedliche Kerwa an.

Anschließend ließen es die "Gerchli" im Zelt richtig krachen - und es dauerte bestimmt bis tief in die Nacht, bis sich die letzten Besucher auf den Heimweg machten. Am Samstagnachmittag unterstützten die Adelsdorfer Musikanten das Aufstellen der Kerwasfichte. Am Abend spielte "Audiocrime" im Festzelt auf und sorgte so für ausgelassene Kerwastimmung.

Nach dem Festgottesdienst mit Pfarrer Jens Arnold am Sonntag herrschte wieder Zeltbetrieb und nachmittags lockten Kaffee und Kuchen alle Kerwafreunde ins große Festzelt. Die "Suedhoong Donzkabelln" machte den Abend zu einem besonderen musikalischen Erlebnis und die Kerwabesucher konnten sogar das Tanzbein schwingen.

Am Montag ist ab 14.30 Uhr wieder Zeltbetrieb mit Kaffee und Kuchen, um 17.30 Uhr tanzen die Kerwasburschen und - madli den Betzen raus und ab 18 Uhr läutet das "Duo Gerald & Manu" im Zelt den Kerwaausklang musikalisch ein.