Erzbistum Bamberg rationalisiert die Seelsorgebereiche
Autor: Christian Bauriedel
Höchstadt a. d. Aisch, Donnerstag, 29. November 2018
Das Erzbistum Bamberg arbeitet an einer Verschlankung der Seelsorgebereiche. Sinken soll nicht das Angebot, aber die Belastung der Priester.
Gescheiterte Ehen, Sucht, schwere Krankheiten, Tod und Trauer: Es sind oft die Lebenskrisen, die die Menschen zu den Kirchen treibt, um dort seelsorgerische Hilfe und Trost zu erhalten. Die Kirche bildet dabei ein Netz, das sie auffängt. Und dieses Netz wird gerade neu gestrickt.
Das gesamte Erzbistum Bamberg ist von Hof bis Ansbach in 95 Seelsorgebereiche aufgeteilt. Schon seit längerem gibt es Pläne, diese Bereiche einzudampfen. Ab 2019 soll eine Reform der Seelsorgebereiche greifen. Nun gibt es erste Fakten dazu.
Hintergrund: Der Kirche fehlt es an Priesternachwuchs, weshalb es mancherorts zu einer Überlastungssituation in der seelsorgerischen Tätigkeit gekommen ist. In einem Hirtenbrief hat Erzbischof Ludwig Schick im September vergangenen Jahres eine Reform angestoßen. Das Ziel: Eine Neuorganisation, um "pastorales Personal gerecht und sinnvoll auf das ganze Erzbistum zu verteilen", wie es im Hirtenbrief heißt.
Adelsdorf kommt nach Höchstadt
Die Formel: Auf 12.000 Gläubige sollen in Zukunft fünf hauptamtliche Seelsorger kommen. Im Hirtenbrief war noch von einer Reduzierung der Bereiche auf "circa 45" die Rede. Nun sind es 35 geworden. Für den Raum Höchstadt bedeutet dies eine Verlagerung: Uehlfeld wandert zum künftigen Bereich "Neustadt/Aisch". Der bisher eigene Seelsorgebereich der Pfarrei Adelsdorf/Aisch soll im Höchstadter aufgehen. Zeckern verlässt die Pfarrei Adelsdorf/Aisch und geht nach Röttenbach.
12.889 Gläubige sind es dann im Seelsorgebereich Höchstadt nach Angaben des Erzbistums. Dafür vorgesehen seien 4,25 Seelsorger-Stellen. Damit erreicht man den angepeilten Fünfer-Personalschlüssel fast. Die Gemeinden des bisherigen Seelsorgebereichs "Maria im Dreifrankenland" sollen in einem großen Bereich "Steigerwald" wandern (siehe unten).
Und wie wirkt sich dies vor Ort bei der personellen Belegung mit Pfarrern aus? Wird hier ausgedünnt beziehungsweise gar mancherorts aufgestockt? "Der Prozess möglicher personeller Veränderungen vor Ort wird sich über einen längeren Zeitraum hinziehen. Dazu sind heute noch keine präzisen Angaben möglich", antwortet das Erzbistum auf Anfrage des Fränkischen Tags.
"Es ist sehr wichtig, zu betonten, dass die Menschen keine Angst haben brauchen, dass morgen kein Pfarrer mehr da ist", sagt Adelsdorfs Pfarrer Thomas Ringer. Personell ändere sich zunächst gar nichts. "Adelsdorf/Aisch ist und bleibt ja eine eigene Pfarrei." Dass man mit Höchstadt zusammen geht, findet Ringer sinnvoll.