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Erzbischof will nach Nackendorf kommen


Autor: Johanna Blum

Nackendorf, Dienstag, 12. Februar 2013

"Eigentlich bin ich auf der Suche nach einem jüngeren Vorsitzenden", erzählte der 72 Jahre alte Alfred Fradl, der schon 35 Jahre die Geschicke des Kapellenvereins Nackendorf leitet. Doch die Neuwahl ergab, dass der gesamte Vorstand im Amt bleibt.
Vorsitzender Alfred Fradl (linkes) freut sich mit Dekan Kilian Kemmer, dass Bernhard Schöfer (Mitte) die Nachfolge von Wolfgang Först als Organist angetreten hat. Foto: Johanna Blum


Zweiter Vorsitzender Erich Zenkel bat am Ende der Versammlung um eine Satzungsänderung. Der Passus von 1977: "Wenn kein Vorstand gefunden wird, bleibt die alte Vorstandschaft, bis Ersatz gefunden wird", wurde einstimmig gestrichen. "Da müsste ich ja bis zu meinem Tod im Vorstand bleiben, meinte Zenkel, der seit acht Jahren mit an der Spitze des Vereins steht. Von den 184 Einwohnern Nackendorfs sind 22 Mitglieder im Kapellenverein. "Das ist aber ein richtiger Männerverein", meinte Gerda Beutel, die einzige Frau an diesem Abend. "Die meisten Frauen halten sich da raus", verriet sie augenzwinkernd. Neben Dekan Kilian Kemmer konnte Fradl auch Georg Walcher, den Vorsitzenden des Pfarrgemeinderates und auch den neuen jungen Organisten Bernhard Schöfer begrüßen.

Der junge Mann tritt in die Fußstapfen von Wolfgang Först, der 20 Jahre lang den Orgeldienst in der Kapelle versehen hat.
Stefan Seeberger, Schatzmeister und Schriftführer, konnte von einem positiven Kassenstand berichten. Dekan Kilian Kemmer erinnerte sich begeistert an das Jubiläumsjahr und lobte die enge Vernetzung zwischen Mutterpfarrei und Filialgemeinde. Im Jahr 2011 feierte Nackendorf 300 Jahre Wiedererrichtung der Kapelle, die im 30-jährigen Krieg zerstört wurde und 1711 neu eingeweiht wurde. Letztes Jahr konnte der Kapellenverein auf 50 Jahre zurückblicken und heuer wird die 700-Jahr-Feier des Ortes begangen.
Zusammen mit der Dorfgemeinschaft will man das große Fest stemmen. Am 10./11. August findet das Dorffest statt und an Maria Himmelfahrt (15. August) ist der große Jubiläumstag. "Der Erzbischof hat sich angeboten, zu diesem Fest zu kommen, und er wird gerne den Festgottesdienst zelebrieren", verriet Dekan Kemmer den überraschten Mitgliedern.
Da Manfred Welker, der Kreisheimatpfleger, die 700-Jahr-Feier ins Rollen gebracht hat, wird er am Donnerstag, 6. Juni nach dem vierzehntägig abgehaltenen Gottesdienst einen Vortrag zur Ortsgeschichte halten. In Wünschen und Anträgen ging es um die alten Eisenfenster in der Sakristei. Sie sind nicht dicht. Der Vorschlag, innen neue passende Fenster mit Isolierglas davor zu setzen, wurde einstimmig für gut geheißen. So bleibt die Ansicht außen unverändert. Auch das Turmkreuz auf der Kuppel soll erneuert werden und die Kreuzigungsgruppe wird gesäubert. Der Vorschlag, am Ortseingang einen großen Findling mit den Daten zur 700-Jahr-Feier aufzustellen, fand ebenso großen Beifall.
Erster Vorsitzender bleibt somit Alfred Fradl, Zweiter Vorsitzender Erich Zenkel, Schatzmeister und Schriftführer Stefan Seebacher und Beisitzer Matthias Schmitt.