Erweiterung der Carl-Platz-Schule voll im Plan
Autor: Richard Sänger
Herzogenaurach, Freitag, 02. Juni 2017
Die Bauarbeiten zur Erweiterung der Carl-Platz-Schule laufen bisher zügig und völlig problemlos.
Entspannte Gesichter beim Richtfest: Der Bauzeitplan passt, die Kosten sind im Rahmen, der Baulärm erträglich und die Grundschüler sowie die Lehrkräfte freuen sich auf den Erweiterungsbau an der Carl-Platz-Schule. "Die Feierstunde hat geschlagen, es ruhe die geübte Hand. Nach harten arbeitsreichen Tagen grüßt der Richtbaum ins Land", las der Viertklässler Daniel vom ersten Obergeschoss aus vor. Der Schüler schlüpfte in die Rolle des Zimmermeisters und wünschte dem Haus Glück und dass Gott ein wachsames Auge darauf haben möge.
Vor dem Neubau hatten zwei vierte Klassen Aufstellung genommen und umrahmten die Feier mit Gesang und einer gekonnten Choreographie sowie Solo-Gesang. Da stand auch Schulleiter Markus Hahn nicht zurück und beschrieb die Platzprobleme der Schule und die frohe Erwartung der Fertigstellung in einem Gedicht.
Dass es bei kommunalen Baumaßnahme auch schnell gehen kann, beweist der Neubau anstelle des früheren Pavillons. Ende 2015 wurde im Stadtrat über die Platzprobleme diskutiert und ein Neubau beschlossen. Einen Tag vor der Sitzung des Stadtrates am 28. April 2016 hatte der Bauausschuss den Bauantrag eingereicht und es wurde heftig diskutiert, ob der Bau zwei- oder dreistöckig werden soll. Der Architekt Friedrich Bär plädierte für ein zweites Obergeschoss, für das Bürgermeister German Hacker (SPD) auch schon im Kulturausschuss geworben hatte. Denn es zeichnete sich ein Ansteigen der Schülerzahl ab, und die Schule hätte einen schnelleren Zugriff auf eine Raumreserve, außerdem bliebe den Schülern eine zweite Baustelle erspart.
An einem rund zwölf Meter hohen Gebäude unweit des Wiwa-Weihers störte sich vor allem die CSU-Fraktion. Mit 19 gegen 8 Stimmen wurde der dreistöckige Bau dennoch beschlossen. Der Pavillon wurde bereits während der Osterferien 2016 abgebrochen, die Baugenehmigung erfolgte am 14. Juli und die Genehmigung durch die Regierung am 20. Juli. Am 11. August vorigen Jahres griffen Bürgermeister, Planer, Schulleiter und Gebäudewirtschaft zum Spaten.
Hacker war in seiner Ansprache voll des Lobes: für das Team BSS-Architekten aus Nürnberg, das den Bau perfekt konzipiert habe und ihn termingerecht voranbringe, für die am Bau beteiligten Firmen, die schnell und zügig arbeiten würden, und für seine eigene Verwaltung, die das Projekt mit viel Engagement begleite. Das Bauwerk, das schon klare Konturen habe, verkörpere ein Stück Zukunftserwartung. German Hacker: "Das Haus ist eine weitere, wichtige Säule am Bildungsstandort Herzogenaurach."
Nach der Fertigstellung im April des kommenden Jahres werden vier Gruppenräume für die Mittagsbetreuung, ein Mehrzweckraum und acht Klassenzimmer zur Verfügung stehen. Dazu kommen noch Aufenthaltsräume, Lernwerkstätten und die erforderlichen Sanitärräume, Technikräume sowie ein Behindertenaufzug auf einer Nettogrundfläche von rund 2400 Quadratmetern.
Weitere Aufträge vergeben
Wie der Bürgermeister ausführte, wurden von den 6,29 Millionen Euro Gesamtkosten bereits 1,7 Millionen Euro ausgegeben. Der Freistaat Bayern beteiligt sich mit einer knappen halben Million Euro an den zuwendungsfähigen Kosten. Der Betonbau wird mit Klinkersteinen verkleidet. Die Arbeiten dafür hatte der Stadtrat am Abend vor dem Richtfest für ein Angebot in Höhe von knapp 678 000 Euro an die Firma Lagierski Klinkerbau aus Neckarsulm vergeben. Auch die Schwachstromarbeiten (Brandmelde- und Sprachalarmanlage) wurden für den CPS-Pavillon und das CPS-Hauptgebäude als ein Gewerk vergeben. Für rund 563 000 Euro wird die Firma Siemens aus Nürnberg die zwei Gebäude entsprechend ausrüsten.