Erlangen: Unverpacktläden "ZeroHero" droht das Aus - "kurz vor knapp"
Autor: Isabel Schaffner
Erlangen, Montag, 28. Februar 2022
2017 öffnete in Nürnberg der Unverpacktladen "ZeroHero". 2019 kam eine Filiale in Erlangen hinzu. Doch mit der Corona-Pandemie ging die Kundschaft zurück. Jetzt wollen die Betreiber einen Anlauf starten, um ihr Geschäft zu retten.
- Unverpacktladen "ZeroHero" in Nürnberg und Erlangen: Kundschaft um Hälfte reduziert
- Betreiber leiden unter Corona-Pandemie und Homeoffice der Leute
- Massive Preiserhöhungen belasten zusätzlich
- Letzte Hoffnung Online-Shop mit "Click-and-Collect"-Angebot
Am 21. September 2017 eröffneten Thomas Linhardt und Arthur Koenig in Nürnberg die erste Filiale ihres Unverpacktladens "ZeroHero". Auf Wunsch der Kundschaft kam am 8. August 2019 ein Ableger nach Erlangen. Zu Beginn stießen die Läden auch auf große Resonanz. Doch die Corona-Pandemie bringe den beiden Betreibern existenzielle Sorgen. "Wir brauchen Kunden und Umsatz, sonst sieht's schlecht aus", sagt Thomas Linhardt im Gespräch mit inFranken.de.
Unverpacktladen "ZeroHero" in Nürnberg: Kunden standen zur Eröffnung Schlange
Dass Nürnberg das umweltfreundliche Einkaufskonzept begrüßte, zeigte sich zur Eröffnung, wie in Franken.de 2017 berichtete. So hätten die Menschen Schlange gestanden, um Tee, Seife, Süßigkeiten, Getreide und Co. von Spendern in mitgebrachte Gefäße zu füllen.
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Der Hauptteil des Sortiments sei Bio-zertifiziert, erklärt Linhardt. Zwar kämen die Produkte auch hin und wieder von weiter her, doch man bemühe sich, möglichst regional zu sein.
"Produkte, die einen geringeren CO2-Ausstoß haben, erhalten bei uns Vorrang", heißt es zusätzlich auf der Webseite. Der Laden in Nürnberg blieb die ersten zweieinhalb Jahre unberührt von Lockdowns und Zugangsbeschränkungen. Dementsprechend gut sei die Anfangszeit gewesen.
Erlangen kommt als Standort hinzu - Corona setzt Erfolgskurs ein Ende
So sei Mut für einen zweiten dagewesen. "Wir hatten uns entschieden, einen Laden in Erlangen zu öffnen, weil Kunden zu uns kamen und sagten: 'Macht doch in Erlangen einen Laden auf.' Nur jetzt kommen leider nicht mehr so viele", schildert der gelernte Werbetechniker. Konkret habe sich die Kundschaft durch die Pandemie um die Hälfte reduziert.
Die Betreiber veröffentlichten daher einen Beitrag auf ihrer Webseite, um auf das Problem aufmerksam zu machen: "Erst haben wir auf das Ende des ersten Lockdowns gehofft. Dann darauf, dass es im Sommer besser wird. Danach auf das Weihnachtsgeschäft, die Neujahrsvorsätze, Lockerungen. Einfach darauf, dass alles wieder besser wird. Doch die Kundschaft blieb aus – und das tut sie bis heute." Viele Studierende hätten bei "ZeroHero" eingekauft, doch durch die Online-Vorlesungen seien weniger von ihnen vor die Tür gegangen.