Erlangen
Unterschiedliche Ziele

Umbaupläne des Zollhausplatzes werden diskutiert: "Kompromissbereitschaft auf allen Seiten"

In Erlangen werden die Umbaupläne des Zollhausplatzes diskutiert. Dabei herrsche "Kompromissbereitschaft auf allen Seiten", so Oberbürgermeister Florian Janik.
Erlangen: Umbaupläne des Zollhausplatzes werden diskutiert - "Kompromissbereitschaft auf allen Seiten"
Erlanger Oberbürgermeister Florian Janik (SPD). Foto: Daniel Karmann / dpa (Archivbild)

Wie die Stadt Erlangen berichtet, hat sich Oberbürgermeister Florian Janik am Mittwochabend mit Anwohnern und Händlern am Zollhausplatz ausgetauscht. Der bisher weitgehend asphaltierte Bereich soll entsiegelt und mit viel Grün zu einem Klimaplatz werden. Gleichzeitig bleibt er wichtiger Haltepunkt für den öffentlichen Nahverkehr in Richtung Stadtosten. Bei den Planungen für den Umbau sind deshalb unterschiedliche Ziele in Einklang zu bringen. Denn es soll durch Verkehrsberuhigung mehr Platz für Grün und mehr Aufenthaltsqualität entstehen. Zugleich soll die Haltestelle für Busse und perspektivisch für die Stadt-Umland-Bahn barrierefrei sein.

Beginnend im Jahr 2018 fand ein umfangreicher Beteiligungsprozess mit fünf großen Veranstaltungen statt. „Erste Ergebnisse der Beteiligung haben mehr versprochen, als die konkrete Planung tatsächlich erfüllen konnte“, räumte Janik ein. Der Vorwurf einer Fehlplanung sei dennoch nicht haltbar, denn der Platz werde künftig viel mehr Aufenthaltsqualität und Grün bieten. Für Unmut hatte bei Anliegern gesorgt, dass die Busspur im südlichen Bereich deutlich näher an die Häuser rücken muss, um den notwendigen Raum für einen barrierefreien Nachverkehrshaltepunkt und mehr Möglichkeiten für die Platzgestaltung zu gewinnen.

Im Gespräch stellte der OB nun eine Umplanung in Aussicht, so dass der Abstand selbst an der engsten Stelle rund 4,50 bis 5,0 Meter zur Wohnbebauung betragen könnte. Zudem soll die Möglichkeit eines Grünstreifen entlang der Werner-von-Siemens-Straße geprüft werden. Damit wird ein Wunsch aus den Bürgerworkshops aufgegriffen, der in der Planung zwischenzeitlich entfallen war.

Die Verwaltung wird in einem nächsten Schritt im Rahmen der Gesamtplanung noch einmal gründlich die Auswirkungen der möglichen Änderungen auf die Platzgestaltung und die Kreuzung Luitpold-/Gebbertstraße untersuchen und eine veränderte Planung erarbeiten. Abschließend müssen die Stadtratsgremien entscheiden. Der Austausch mit der Initiative wird fortgeführt.

Sorge bereitete im Viertel auch der Entfall von Parkplätzen. Hier sagte Janik zu, dass die städtische Parkfläche an der Gebbertstraße für Anwohner und Händler während der Baumaßnahmen als Ersatzfläche zur Verfügung steht. Auch für eine über diesen Zeitraum hinaus gehende Nutzung zeigte sich das Stadtoberhaupt offen. Im Fall einer künftigen baulichen Entwicklung des Parkplatzes sei dann zu prüfen, wie eine gute städtebauliche Nutzung der Fläche und Quartiersparken zusammengebacht werden können.

„Der Zollhausplatz zeigt, welche unterschiedlichen Anforderungen wir zusammenbekommen müssen, wenn wir unsere Stadt an das veränderte Klima anpassen und fit für den Nahverkehr der Zukunft machen wollen. Komplexe Planungen erfordern Gesprächsbereitschaft auf allen Seiten, deshalb nehme ich die Kritik auch nach dem intensiven Beteiligungsprozess ernst. Ich danke den Anwohner*innen und den Händler*innen für den konstruktiven Austausch. Es gibt Kompromissbereitschaft auf allen Seiten und das bringt unsere Stadt voran.“