Emotionales Video der Erlanger Palliativstation geht viral: "Habe gemerkt, dass das Leben schön ist"
Autor: Fynn Partheymüller
Erlangen, Montag, 07. November 2022
In einem bewegenden Video über die Erlanger Palliativstation werden Patienten vorgestellt, die kurz vor ihrem Tod über ihre Schicksale sprechen. "Ich habe hier gemerkt, dass das Leben schön ist", erklärt eine Patientin.
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Gut zehn Monate nach dem Erscheinen von "Ein Tag auf der Palliativstation" auf YouTube hat das Video die Eine-Million-Marke an Aufrufen überschritten. Ein großer Erfolg des Uniklinikums Erlangen, die über die Erfahrungen und Schicksale von sterbenden Patienten auf der Station berichten. "Es gibt keine Aussicht mehr auf Heilung, aber dennoch Momente voller Hoffnung, Lächeln und sogar Freude", das geht aus einer Pressemitteilung des Klinikums hervor.
Erlangener Palliativstation: "Warum sollte ich die Zeit, die ich noch habe, nicht fröhlich gestalten?"
So werden Patienten vorgestellt, wie Gabriele G. "Die böse Diagnose kam bei mir im Dezember", berichtet sie im Video. Nach mehreren Therapien kam sie mit enormen Schmerzen auf die Station. "Ich bin als Häufchen Elend gekommen. Mein Wunsch war es, zu sterben", erklärt sie. Doch schnell merkte sie, dass es auch andere Seiten gab. "Ich habe hier gemerkt, dass das Leben schön ist. Warum sollte ich die Zeit, die ich noch habe, nicht fröhlich gestalten?", fragte sie im Video.
Auch Constanze R. beschreibt ihre Erfahrungen mit der Station. "Ich war schon an der Stelle, an der niemand wusste, passiert es in zwei Wochen oder zwei Monaten, wo ich gesagt habe, ich halte es nicht mehr aus". Doch schnell entwickelte sich die Palliativstation zu einer großen Motivationsstütze. Wie sie beschreibt, hatte sie hier "die Nähe" zu Freunden und Familien, die sie "auf anderen Stationen" nie gehabt hätte. "Das hat mir geholfen, da ich viel gelacht und viele Geschichten erzählt habe", erklärt sie. Die gute Stimmung "hat mir geholfen, dass ich nach Hause komme".
Im Video werden die Schicksale und der bevorstehende Tod der Patienten behandelt. "Der Film ist auch deshalb so eindrucksvoll, weil er aus einem besonderen Blickwinkel heraus entstand. Der Produzent hatte unsere Palliativstation kurze Zeit vorher selbst als Angehöriger kennengelernt, als er hier einen nahen Verwandten an dessen Lebensende begleitete", so Leiter der Palliativstation, Prof. Dr. Christoph Ostgathe.