Erhöhte Waldbrandgefahr rund um Höchstadt

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Das Archivbild zeigt einen Waldbrand in Höchstadt Süd. Foto: Andreas Dorsch)
Das Archivbild zeigt einen Waldbrand in Höchstadt Süd.  Foto: Andreas Dorsch)

Ungewöhnlich früh im Jahr sind Waldbrände bereits ein Thema in der Region, wie erste Fälle bei Uehlfeld und Tennenlohe zeigen.

Der Frühling ist gerade erst so richtig in Gang gekommen: Die Vögel zwitschern, die Sonne scheint und die Temperaturen sorgen dafür, dass die Winterjacken zuhause bleiben. Außerdem blühen die Pflanzen, wohin man nur blickt. Wann es zum letzten Mal geregnet hat? Darüber möchte man eigentlich gar nicht nachdenken. Doch das Jahr war auffällig trocken bisher, was Probleme mit sich bringt. Die Feuerwehren machen sich Sorgen um die Wälder: Bereits jetzt besteht erhöhte Waldbrandgefahr.


Boden völlig ausgetrocknet

"Meiner persönlichen Einschätzung nach ist der Boden und das Unterholz in den Wäldern völlig ausgetrocknet", bewertet Wolfgang Glotz, Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Höchstadt, die Situation. "Das kracht richtig unter den Füßen, wenn man durchläuft. Da reicht dann schon der kleinste Funken."

Schon im letzten Jahr musste die Höchstadter Feuerwehr zu einigen Flächenbränden ausrücken. "Das war eben ein extrem heißer Sommer", erklärt Wolfgang Glotz. Dabei sei Höchstadt eigentlich nicht besonders gefährdet, was Waldbrände betrifft. "Das hält sich hier in Grenzen. Was aber in den letzten Jahren auffällt: Wir wurden häufiger zu Bränden an der Autobahn gerufen, zum Beispiel auf dem Grünstreifen zwischen den Leitplanken. Das hört sich dann für den Bürger in der Meldung immer etwas komisch an: Flächenbrand auf der Autobahn", so Glotz. Zudem sei ein solcher Löschvorgang im laufenden Verkehr nicht ganz ungefährlich.


Zigaretten und Scherben

Sowohl auf der Autobahn, als auch im Wald, dürften weggeworfene Zigarettenstummel der Grund für viele Brandfälle sein. "Die Kippen sind jetzt schon genau so gefährlich, wie im Hochsommer", warnt Glotz.

Etwas weniger offensichtlich ist eine andere potenzielle Brandursache: "Flaschen und Glasscherben sind immer gefärlich. Wenn die Sonne da im richtigen Winkel hindurch scheint, dann kann schnell ein Brand entstehen. Da ist es auch völlig egal, wie warm oder kalt es ist", sagt Glotz. "Deswegen sollte man Flaschen und Scherben am besten aufsammeln, wenn man sie entdeckt."

Doch wie sieht die richtige Verhaltensweise aus, wenn man als Spaziergänger zufällig einen Flächenbrand im Wald entdeckt? Wolfgang Glotz rät: "Wenn es geht, sollte man einen Löschversuch unternehmen. Man kann zum Beispiel versuchen, den Brand zu ersticken. Man sollte aber auch sofort einen Notruf absetzen."

Das könnte im Wald schwierig werden: "Man muss bedenken: Der Anruf wird in Nürnberg entgegengenommen. Lokale Bezeichnungen helfen da nicht. Eine möglichst genaue Wegbeschreibung ist wichtig." Auch eingerichtete Rettungspunkte seien ein wertvoller Anhaltspunkt.

Ein Waldbrand stellt die Feuerwehren vor besondere Probleme. Der nächste Zugangspunkt zur Wasserversorgung kann weit entfernt liegen: "Dann müssen wir es aus Teichen oder Weihern abpumpen", erklärt Glotz. Im Gegensatz zu einem Gebäudebrand könne ein Waldbrand auch größere Ausmaße annehmen. "Der Brennstoff geht einfach nicht aus. Außerdem kann sich das Feuer bei drehendem Wind schnell ausbreiten. Oder es dringt bis in die Wurzeln vor und tritt später an einer anderen Stelle wieder auf."

Das einzig "Positive" laut Glotz: "In der Regel sind bei einem Waldbrand keine Menschen in Gefahr."