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Emilie Meier aus Heßdorf holt Landespreis für "Reife Leistung"


Autor: Johanna Blum

Heßdorf, Mittwoch, 28. November 2012

Jetzt wurde das Geheimnis gelüftet, wer von den 42 aus ganz Bayern vorgeschlagenen Senioren den Bayerischen Landespreis für ältere Menschen bekam. Aus dem Landkreis Erlangen-Höchstadt wurde für ihre "Reife Leistung" Emilie Meier aus Heßdorf geehrt. Sie war eine unter 14 Preisträgern.
Alle fünf Nominierten aus dem Landkreis ERH vor der Siegerehrung (v.l.):  Hans Gaschbauer, Gertraud Stief, Gertraud Fröhlich sowie das  Ehepaar Emilie und Manfred Meier.  Emilie Meier gewann  schließlich einen von 14  Landespreisen.  Foto: Johanna Blum


"Wir wollen mit diesem Preis der Öffentlichkeit zeigen, was Menschen nach ihrer aktiven Zeit noch auf die Beine stellen und wie sie ihrem Leben eine neue Wendung geben", erklärte die Staatsministerin Christine Haderthauer. Und: "Die Senioren von heute gehören zur gebildetsten, gesündesten und vermögendsten Seniorengeneration aller Zeiten!"

Ein Loblied auf Emilie Meier

Den Ehrenpreis der sechs aus Mittelfranken nominierten Senioren erhielt neben dem 93-jährigen Heinz Bakeberg aus Nürnberg die 73-jährige Emilie Meier aus Heßdorf. Ihre Laudatio hielt der Regierungsvizepräsident Eugen Ehmann. "Eigentlich müsste ich Ihnen ein Ständchen bringen", meinte er schmunzelnd.
Die Heßdorferin hatte überhaupt nicht mit dem Ehrenpreis gerechnet.

"Natürlich würde ich mich freuen, wenn ich den Preis bekäme", meinte sie vor Beginn der Verleihung etwas angespannt. Als dann ihr Bild auf der großen Bühnenleinwand erscheint, ist sie freudig erregt und begibt sich auf die Bühne, wo sie von Michael Sporer, einem aus Radio und TV bekannten Moderator, empfangen wird.
Die Preisträgerin hat sich der Musik verschrieben und ist Erste Vorsitzende des Heßdorfer Singkreises, den sie 1988 gegründet hatte. Im Deutschen Sängerbund ist sie aktiv, Gruppenvorsitzende der Aurach-Sängergruppe und gehört dem Vorstand des Musikrates des Landkreises Erlangen-Höchstadt an. So viel ehrenamtlicher Einsatz für den Chorgesang hat wirklich ein Loblied verdient.
Aber auch alle anderen vier aktiven Senioren aus dem Bereich Erlangen-Höchstadt hätten ohne weiteres auf dem Siegerpodest stehen können. Dazu gehörte auch Emilie Meiers Ehemann Manfred Meier (76). Die Beiden haben sich - ohne das Wissen des Partners - gegenseitig für den Preis vorgeschlagen.
"Wir haben gar nicht viel Zeit und müssen sofort nach der Ehrung zurück fahren. Heute Abend haben wir die letzte Chorprobe für das Weihnachtskonzert des Heßdorfer Singkreises", erklärte Emilie Meier, schnappte ihren Preis und weg waren sie.

Sofort fiel die Traudl ein

Aus Adelsdorf war die 90-jährige Ehrenbürgerin Gertraud Fröhlich nominiert. Vorgeschlagen hatte sie Gisela Sprockhoff-Wendel, Adelsdorfs Seniorenbeauftragte . "Mir fiel sofort unsere ehemalige Lehrerin, die Traudl Fröhlich ein, die mit ihren 90 Jahren immer noch eine reife Leistung vollbringt und bis heute sehr aktiv ist", erzählt Sprockhoff-Wendel.
Als die erstaunte Seniorin am Telefon die Nachricht ihrer Nominierung aus München erfuhr, freute sich Bürgermeister Karsten Fischkal mit ihr. Er war gleich bereit, mit seiner Ehrenbürgerin zur Preisverleihung nach München zu fahren. In der Laudatio hören wir: "Auch wenn Frau Fröhlich sich viel im Wasser aufhält - einrosten wird sie sicher nicht".
Aus Herzogenaurach war der Bergsteiger Hans "Gaschi" Gaschbauer vorgeschlagen. Der heute 83-Jährige hat unter anderem einen ein "Spendenberg" von fast 30 000 Euro für Erdbebenopfer von Kaschmir angesammelt. Darauf ist er besonders stolz! "Unser Apotheker hat mich vorgeschlagen - und das hat mich echt gefreut!", verrät er in München ganz aufgeregt.
"Gaschi" hätte sich schon gefreut, auf der Bühne zu stehen und für sein Werk geehrt zu werden. Aber schon allein die Nominierung motiviert ihn und alle anderen weiter zu machen wie bisher.
Ebenso nominiert war Gertrud Stief aus Eckental (79). Wer sie gemeldet hat, erfährt sie erst ganz kurz vorher: "Unser Landrat Eberhard Irlinger war es!", verrät sie stolz dem FT. Die junggebliebene Seniorin reiste sogar mit dem eigenen Auto an.