Eisstadion: Kein Geld vom Bund
Autor: Andreas Dorsch
Höchstadt a. d. Aisch, Montag, 15. April 2019
Die Höchstadter Sportstätte ist nicht im Förderprogramm für die Sanierung kommunaler Einrichtungen. Bürgermeister fordert Kriterienkatalog.
Was unterscheidet die Fassade der Stadthalle in Gütersloh, das Freibad in Bischofsgrün, die Eisstadien in Buchloe und Straubing vom Eisstadion in Höchstadt? Im Gegensatz zu den anderen Projekten wird das in die Jahre gekommene Höchstadter Eisstadion nicht in das neue Förderprogramm des Bundes aufgenommen.
300 Millionen Euro stellt der Bund für die "Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur" bereit. Kommunen aus ganz Deutschland konnten sich mit ihren Sportstätten und anderen Einrichtungen bewerben. In der vergangenen Woche hat der Haushaltsausschuss des Bundestags die 186 Projekte beschlossen, die gefördert werden. Wie das Innenministerium mitteilt, hatte es rund 1300 "Interessenbekundungen" gegeben.
Hoffnungen waren groß
Nicht nur im Höchstadter Rathaus ist man über das Scheitern der Bewerbung zutiefst enttäuscht. Auch in den Vereinen und Schulen, die das Eisstadion nutzen, wird es keine Freude auslösen. Dabei waren Bürgermeister Gerald Brehm (JL) und der Stadtrat recht zuversichtlich, mit dem unter großem Aufwand in sehr kurzer Zeit erstellten Sanierungskonzept ins Förderprogramm zu kommen.
Die große Generalsanierung des Höchstadter Eisstadions ist auf 5,3 Millionen Euro veranschlagt. Im Förderprogramm hätte die Stadt mit 45 Prozent Zuschuss rechnen können. Die bleiben jetzt aus.
So einfach hinnehmen will Bürgermeister Brehm diese Entscheidung nicht. Die erste Bewerbungsfrist für das Förderprogramm lief am 23. November 2018 ab. Nur wenige Wochen vorher war es den Kommunen angeboten worden. Mit großem Einsatz und unter Zeitdruck erstellten Stadtverwaltung und Planungsbüro das Sanierungskonzept. Eine Stadtratssitzung wurde extra vorverlegt, um den nötigen Beschluss fassen und den Termin halten zu können.
Als die Unterlagen eingereicht waren, wurde die Bewerbungsfrist "auf parlamentarischen Wunsch" - wie der FT auf Anfrage von der Pressestelle des Innenministeriums erfuhr - bis zum 19. Dezember verlängert.
Für den Höchstadter Bürgermeister tun sich da einige Fragen auf. Er möchte wissen, warum die Frist verlängert wurde, wer sich erst nach dem ersten Termin beworben und jetzt den Zuschlag bekommen hat. Brehm möchte auch prüfen lassen, ob eine zeitlich befristete Ausschreibung einfach so verlängert werden kann, obwohl genügend Bewerbungen da sind. "Wir haben uns an alle Vorgaben gehalten", sagt Brehm.