Eisstadion geht in die Verlängerung
Autor: Andreas Dorsch
Höchstadt a. d. Aisch, Dienstag, 22. Oktober 2019
Der Höchstadter Stadtrat vertagt die Entscheidung, ob die 41 Jahre alte Sportstätte saniert oder gleich erneuert werden soll.
Seit 41 Jahren ist Höchstadt eine Eissportstadt und die will es auch in den nächsten Jahrzehnten bleiben. Dass dafür investiert werden muss, darüber waren sich in der Stadtratssitzung am Montagabend alle einig. Was aber mit dem inzwischen 41 Jahre alten Eisstadion passieren soll, ist noch offen. Nach ausführlicher und teilweise recht kontrovers geführter Diskussion vertagten die Räte die Entscheidung darüber, ob das alte Stadion am Kieferndorfer Weg für 9,5 Millionen Euro saniert oder durch einen auf 13,6 Millionen Euro kalkulierten Neubau ersetzt werden soll.
Einig war man sich aber quer durch alle Fraktionen, die Bande im Eisstadion nach der aktuellen Saison auszutauschen. Dieser auf 300 000 Euro veranschlagte Bauabschnitt sei notwendig, egal ob Sanierung oder Neubau kommt. Die an der alten Eisfläche installierte neue Bande könnte später problemlos auch in eine neue Eishalle umziehen.
Schutz vor Verletzungen
Klaus Meyer, geschäftsführender Gesellschafter des Ingenieurbüros Möller und Meyer in Gotha, präsentierte den Stadträten die Sanierungs- und Neubaupläne. Dringend notwendig ist für ihn als erster Schritt die Erneuerung der massiven Holzbande. Die nicht nachgebende Konstruktion, die so alt ist wie die Halle, muss durch eine elastische Bande ersetzt werden, um Eishockeyspieler vor schweren Verletzungen zu schützen.
Meyers Büro plant und baut seit 20 Jahren Eishallen und Schwimmbäder, darunter in den vergangenen Jahren auch neue Eisstadien in Bietigheim-Bissingen, Ilmenau, Kaufbeuren und das Eis- und Schwimmstadion Köln. Das Stadion in Höchstadt haben Meyers Experten genau unter die Lupe genommen und einen Sanierungsplan erstellt.
Demnach sind in Höchstadt die Halle und die Technik über 40 Jahre alt. Die Tore erfüllen den Brandschutz nicht mehr, die über das Dach verlegten Ammoniakleitungen sind nicht mehr zulässig. Das Dach muss erneuert und die alten Leimbinder sollten durch eine Stahlkonstruktion ersetzt werden. Auch eine neue Beleuchtung der Halle ist nötig. Eispiste und Kältetechnik sind ebenfalls schon 40 Jahre alt. Eine Betriebsgenehmigung vom TÜV hat man vorerst nur bis 2020.
Falls sich der Stadtrat für eine Sanierung entscheidet, schlägt Meyer einzelne Bauabschnitte vor, die sich bis 2023 hinziehen würden. Die Kosten für all die Maßnahmen, einschließlich einiger baulichen Verbesserungen, veranschlagt Meyer auf 9,5 Millionen Euro.
Als Alternative sieht er den Neubau einer Eishalle für 1800 Zuschauer auf städtischem Grund nebenan. Den veranschlagt das Ingenieurbüro auf 13,6 Millionen Euro. Der Betrieb in der alten Halle könnte dabei bis zur Fertigstellung des Neubaus weiterlaufen.