Sanierung nur scheibchenweise
Vom FT nach seiner persönlichen Einschätzung gefragt, sagte Meyer, "die Halle ist marode, Bausubstanz und Technik sind hin". Zudem laufe die Technik aus dem Jahr 1977 total unwirtschaftlich. Trotzdem wäre die Halle für den Experten zu sanieren. Allerdings nur scheibchenweise von jeweils Mitte April bis Mitte September, wenn kein Eisbetrieb herrscht.
Begonnen werden müsste dabei mit dem Dach, dann käme die Kältetechnik und in einem weiteren Abschnitt erst die Eispiste selbst. Laut Meyer würde aber ein Neubau mehr Sinn machen als eine Sanierung. Zudem berge diese Kostenrisiken, die bei 10 bis 20 Prozent liegen.
Mit einer Minimal-Sanierung, deren Kosten SPD-Sprecher Andreas Hänjes wissen wollte, käme man laut Meyer "nicht unter sechs Millionen weg, hätte dann aber nur eine halbe Lösung".
Vor diesem Hintergrund gebe es für Bürgermeister Gerald Brehm (JL) nur die Lösung Neubau. Er möchte keine 9,5 Millionen Euro auf die alte Halle und die alten Betonstützen setzen, von denen man nicht wisse, wie lange sie noch halten. Bei nur vier Millionen Differenz zum Neubau sei für ihn die Entscheidung klar. Selbst bei 15 Millionen Kosten und wenn man sich nicht in anderen Bereichen einschränken will, könne es sich die Stadt leisten, das Eisstadion bei null Zinsen über 30 Jahre abzuschreiben.
Die Junge Liste sei dafür, dass sich Höchstadt weiterhin ein Eisstadion leistet, erklärte Sprecher Michael Ulbrich. Und dabei plädiere man einstimmig für einen Neubau.
CSU-Sprecher Alexander Schulz warf die Frage auf, ob sich die Stadt die vier Millionen Mehrkosten für den Neubau leisten könne, seien doch von 15 Millionen Rücklagen bereits neun Millionen verplant. Ute Salzner (CSU) fand es nicht fair, dass der Stadtrat jetzt so schnell entscheiden sollte, habe man doch die Unterlagen mit dem Neubau-Vorschlag erst vor wenigen Tagen bekommen. Franz Rabl (CSU) war "ausnahmsweise einmal" mit SPD-Sprecher Andreas Hänjes einer Meinung, man solle nicht so schnell darüber entscheiden, neun oder 13 Millionen Euro zu investieren.
Hänjes hielte es für wichtiger, in den Breitensport zu investieren, "als die Voraussetzungen für den Ligabetrieb einer semiprofessionellen Eishockeymannschaft zu schaffen". Mit Hallenbad und Aischtalhalle habe man auch noch andere Sportstätten, die ebenfalls renovierungsbedürftig sind. Für die Eishalle fordert er eine genauere Aufstellung der Kosten und vergleichbare Modelle. Seinem Antrag, die Entscheidung zu verschieben, stimmten alle Räte zu.
Die zahlreichen Funktionäre, Aktiven und Mitglieder des HEC, die die Stadtratssitzung verfolgten, waren enttäuscht, dass die Neubau-Entscheidung nicht gleich gefallen ist. Für Dominik Rogner und Christian Götz aus der Vereinsführung macht eine Sanierung keinen Sinn. Ein Neubau würde für beide Vereine, HEC und ESC, einen Aufschwung bringen, sind sie überzeugt.