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Eine zweite Kita für Mühlhausen


Autor: Evi Seeger

Mühlhausen, Mittwoch, 22. Januar 2020

In einem Neubau nahe der Schule sollen die dringend benötigten Betreuungsplätze entstehen.
Im Sommer 2019 wurde im Gemeinderat bereits über den Platz bei der Schule (im Hintergrund) als Standort für einen Neubau diskutiert. Jetzt fiel die Entscheidung, hier einen fünfgruppigen Kindergarten zu bauen. Foto: Evi Seeger (Archiv)


"Die Platzsituation bei der Schule ist deutlich entspannter", stellte Bürgermeister Klaus Faatz (CSU) fest. Nach einstimmiger Entscheidung des Ratsgremiums soll es in Mühlhausen künftig zwei Kitas - sehr wahrscheinlich mit getrennten Leitungen - geben: neben dem bestehenden Kindergarten an der Hauptstraße auch einen Neubau nahe der Schule.

In der Sitzung am Dienstag wurde die Kindergartensituation, die die Räte bereits im vergangenen Jahr beschäftigt hat, noch einmal von vorne aufgerollt. Das Warten hat sich für die Gemeinde gelohnt, denn inzwischen ist die Förderung eines Neubaus in trockenen Tüchern. Noch im September musste das Gremium - enttäuscht - vernehmen, dass das entsprechende Förderprogramm bereits ausgeschöpft sei. Inzwischen wurde dieses nach den Worten von Bürgermeister Faatz noch einmal "überdacht". Jetzt kann Mühlhausen auf einer sicheren Basis planen. 36 Krippenplätze und 50 Plätze für Regelkinder wurden für einen Kita-Neubau in die Förderung aufgenommen.

Bedarf ab September

Wobei zu Beginn des neuen Kindergartenjahres im September 2020 bereits Platz für zwei Gruppen gebraucht wird. Eine davon gibt es bereits. Sie ist vorübergehend im Turnraum des Kindergartens untergebracht. Eine weitere wird im September dazu kommen. Bis zur Fertigstellung des Neubaus wird daher eine "Interimslösung" benötigt. Jetzt ist Eile geboten.

In der Sitzung galt es in erster Linie, den idealen Standort für den Neubau zu finden. Die Gemeinde hat vorausschauend gehandelt und war daher in der glücklichen Lage, über zwei mögliche Standorte für einen Neubau diskutieren zu können: zum einen über das Gelände an der Schule, das vom Schulverband erworben und über das bereits im Sommer 2019 diskutiert wurde. Außerdem konnte das leer stehende landwirtschaftliche Anwesen, das sich in der Hauptstraße östlich an den Kindergarten anschließt, gekauft werden.

Architekt Georg Brügel aus Scheinfeld hatte beide Standorte auf ihre Eignung geprüft. Ein Neubau für fünf Gruppen auf dem Gelände des ehemaligen Bauernhofs "würde die Dimensionen sprengen", so Brügel. Der Platz sei knapp für einen Neubau, für die benötigten Parkplätze und entsprechende Außenanlagen. Nicht zu unterschätzen sei auch das Gefahrenpotenzial beim Ein- und Ausfahren auf die Hauptstraße.

Zwei Geschosse nicht sinnvoll

Auch über einen zweigeschossigen Neubau auf dem Gelände des ehemaligen Bauernanwesens wurde diskutiert. Davon ist jedoch nach Meinung des Architekten wie auch der einschlägigen Experten abzuraten. Nicht zuletzt wegen der Anforderungen an Brandschutz und Fluchtwege, aber auch, weil diverse Einrichtungen dann jeweils auf beiden Etagen vorhanden sein müssten.

Maßgeblich für die Entscheidung waren auch die Aussagen von Kita-Leiterin Tina Härtlein und Erzieherin Melanie Schmitt: Mit aktuell fünf Gruppen sei die Leitung organisatorisch bereits nahe an der Kapazitätsgrenze, sagte Tina Härtlein. Mit einem Neubau neun Gruppen unter einen Hut zu bringen, sei kaum zu schaffen. Deshalb wären nach den Worten der Erzieherinnen getrennte Leitungen für die beiden Einrichtungen sinnvoll.

Das war auch die Meinung von Bürgermeister Faatz: Von mehr als sechs Gruppen unter einer Leitung werde grundsätzlich abgeraten. Zudem kann nach Meinung des Bürgermeisters durch zwei Einrichtungen eine gesunde Konkurrenz entstehen. Der Gemeindechef geht davon aus, dass davon die Qualität in beiden Einrichtungen profitiert.

Per Beschluss wurde dann festgelegt, dass der Neubau für fünf Gruppen auf dem Gelände bei der Schule entstehen soll. Die Gebäude des einstigen Bauernanwesens an der Hauptstraße sollen abgerissen und dort die Übergangslösung geschaffen werden. Im vorderen Bereich an der Straße sollen die benötigten Parkplätze entstehen. Dahinter werden für ein Jahr im Container Plätze für zwei Gruppen geschaffen, die bereits im September bezogen werden sollen. Die dafür notwendige Planung soll möglichst in der nächsten Sitzung vorliegen.

Arbeit in der Sommerpause

Im März sollen laut Zeitplan die Aufträge vergeben werden. Bereits im Juni/Juli müssten die vorbereitenden Arbeiten für die Container - Untergrund und Anschlüsse - ausgeführt werden. "Schließlich müssen wir die Container auch noch einräumen und das trotz Sommerpause", gaben die Erzieherinnen zu bedenken.