Druckartikel: Eine Wiese zum Toben und Spielen

Eine Wiese zum Toben und Spielen


Autor: Karina Brock

Höchstadt a. d. Aisch, Mittwoch, 04. Dezember 2019

Der Höchstadter Bauausschuss befasst sich am Montag unter anderem mit einer Voranfrage zur Errichtung einer eingezäunten Hundewiese.
Hündin Raja ist sehr agil und freiheitsliebend, weshalb Katja Kinscher sie nicht einfach ohne Leine laufen lassen kann. Ein eingezäunter Hundeplatz anstelle des brach liegenden Weihers wäre ideal.  Fotos: Karina Brock


Raja will rennen. Sie ist ein richtiges Energiebündel, braucht viel Bewegung und die am liebsten in höchstem Tempo. Raja ist eine knapp dreijährige Irish-Terrier-Hündin, eine gutmütige, aber temperamentvolle Dame mit großem Jagdtrieb. "Deshalb ist es trotz diverser Hundeschulen-Durchgänge schwierig, sie frei laufen zu lassen", berichtet Besitzerin Katja Kinscher.

Zwei Probleme ergeben eine Idee

Aus diesem Problem heraus entstand eine Idee: Die 40-jährige Höchstadterin will eine eingezäunte Hundewiese einrichten. Eine Anfrage dazu liegt der Stadt vor und wird am Montag in der Bauausschusssitzung beraten. Kinschers Ziel: Ihre Raja - und andere Hunde - sollen gefahrlos frei toben können. "So gefährden die Hunde niemanden, auch wenn sie mal wilder spielen." Für die Hunde selbst sei es ebenfalls sicherer.

Einen zweiten Anstoß gab ein weiteres, ganz anderes Problem. Ihr Vater - Teichwirt Konrad Scheubel - hat einen Himmelsweiher, der schon seit Jahren nicht mehr voll wird. "Im Herbst hatten wir schon das Problem, dass wir die Karpfen beim Abfischen des Nachbarweihers nicht umsetzen konnten." So mussten die Tiere in einem großen Bassin zu einem anderen Weiher transportiert werden. "Das ist ein logistischer Aufwand und bedeutet Stress für die Fische." Was sich wiederum in der Qualität niederschlage.

Daher rührt die Idee, zwei Drittel des brach liegenden Weihers zu verfüllen. "Der dadurch entstehende kleinere Weiher läuft vielleicht eher wieder voll." Die aufgefüllte Fläche könnte dann als Hundewiese genutzt werden.

Da sich das Grundstück im Außenbereich befindet, braucht Kinscher für den Zaun jedoch eine Baugenehmigung. Für das Auffüllen des Weihers ist zudem eine wasserrechtliche Erlaubnis nötig. "Ich stehe schon in Kontakt mit dem Umweltamt", so Kinscher.

Mehrere Genehmigungen nötig

Wie auch das Landratsamt mitteilt, muss zur Verfüllung eines Weihers ein Wasserrechtsantrag gestellt und eine Umweltverträglichkeitsprüfung vorgelegt werden. "Das Umweltamt schaut sich die Situation vor Ort dann genau an und entscheidet über die wasserrechtliche Genehmigung", erklärt Pressesprecherin Hannah Reuter-Özer. Über die spätere Nutzung - in diesem Fall das Aufstellen eines Zaunes für die Hundewiese - entscheidet schließlich das Bauamt im Landratsamt. Dafür muss eine Bauanfrage an die Stadt gestellt werden, die diese dann weiterleitet.

Kinscher hat zunächst eine Voranfrage gestellt, damit sie nicht schon Geld in die Hand nehmen muss, bevor sie weiß, ob die Stadt dem Ansinnen positiv gegenüber steht. Sofern das Vorhaben grundsätzlich befürwortet wird, will sie sich um entsprechende Unterlagen und Genehmigungen kümmern.

Denn sie weiß, dass viele andere Hundebesitzer ebenfalls Interesse an einer solchen Wiese hätten. Auch für Hundetrainings sei so ein Areal perfekt. Jedoch gibt es laut Kinscher außer in Röttenbach und Erlangen keine solche Einrichtung im Umkreis von 50 Kilometern. "Und da muss man Glück haben, dass was frei ist." Die Wiesen sind nämlich nicht öffentlich, sondern müssen gebucht werden - und sind meist ausgebucht.

Dieses Prinzip will sie auf ihr Projekt übertragen: "Da ich alles - wenn es denn am Ende klappt - privat finanziere, sollen sich die Kosten für Planung, Zaun und Weiherverfüllung schließlich refinanzieren." Gegen einen kleinen Obolus wäre die Wiese dann stundenweise mietbar. "Gerne auch von mehreren Hundebesitzern, die sich dort treffen können, um ihre Hunde spielen und toben zu lassen."