Eine kleine Idee, die in Höchstadt viel bewirkt
Autor: Johanna Blum
Höchstadt a. d. Aisch, Montag, 22. Dezember 2014
Die Schüler der Höchstadter Mittelschule leben soziale Kompetenzen. Dazu ghört, dass sie mit dem Rotary Club und der Laufer Mühle Asylbewerber beschenken.
Schüler aus den Klassen 10.2a und 10.2b und Mitglieder des Schülerchors der Ritter-von-Spix-Mittelschule brachten zusammen mit dem Rotaryclub Neustadt/Aisch und der Laufer Mühle ein bisschen Weihnachtsfreude zu den Asylbewerbern in Höchstadt ins Heim am Lappacher Weg.
"Auf unserer jährlichen Klassensprecherfahrt nehmen wir uns immer auch Themen vor wie man unser Schulleben verbessern könnte", so Tim aus der Klasse 10.2. "Wir wollten auch neue soziale Projekte angehen und da kamen wir auf die Idee, doch gleich den bedürftigen Menschen in unserer Nähe zu helfen und ihnen eine Weihnachtsfreude zu bereiten", fügte er stolz an.
Natürlich haben Konrektor Günther Dalles und vor allem Rektor Michael Ulbrich geholfen und die Kontakte zu den Verantwortlichen für die Gemeinschaftsunterkunft hier geknüpft.
"Wir waren in allen Klassen, haben unsere Idee vorgestellt und heute haben wir ganz viele Päckchen dabei", so Christina. "Eine Mitschülerin von uns lebte auch lange Zeit hier und die hat sich super über unsere Aktion gefreut", strahlte sie. Duschgel, Zahncreme, Kaugummis, Schreibutensilien, Socken, Mützen und mehr befindet sich in den 50 mit viel Liebe zusammengestellten Päckchen.
Raum für 100 Menschen
Im Heim am Lappacher Weg, das rund 100 Asylbewerber und Flüchtlinge zum Beispiel aus Äthiopien, Somalia, Irak, Aserbaidschan und anderen Ländern aufnehmen kann, leben im Moment etwa 70 Menschen. Diana Könitzer vom Diakonischen Werk ist vor Ort und unterstützt die Bewohner in lebenspraktischen Fragen und hilft ihnen, sich der deutschen Gesellschaft anzunähern. Der Höchstadter Verein "Helfende Hände" ist ehrenamtlich mit etwa 20 Menschen in der Gemeinschaftsunterkunft aktiv.
Fred Schäfer, Abteilungsleiter der Diakonischen Dienste, Daniela Schindler vom Diakonischen Werk, das Ehepaar Renner vom Rotary Club Neustadt/Aisch und Martin Oberle waren vor Ort; natürlich durfte Oberles Trompete nicht fehlen. Gemeinsam sangen alle Weihnachtslieder, bevor der Punsch von der Laufer Mühle ausgeschenkt wurde und Zeit zum Gespräch in englischer Sprache war.
Daniela Schindler fasste ihre Freude in Worte: "Eine kleine Idee kann ganz viel bewirken. Das ist eine tolle Aktion."
Asylsuche habe viel mit Integration und Begegnung zu tun. "Auch wir Deutschen haben eine Integrationsleistung zu erbringen", erklärte Schulleiter Michael Ulbrich. Und wenn man schon den Titel "Schule ohne Rassismus" und "Mut zur Courage" trage, gehöre so eine Aktion natürlich dazu.
David (Name geändert) aus Äthiopien, ist schon seit einem Jahr, also seit der Öffnung dieser Gemeinschaftsunterkunft, mit seiner Ehefrau Maria (Name geändert) Bewohner des Heimes. "Ich fühle mich wohl, und wir danken Gott, dass wir hier sein können. Vor 20 Tagen haben wir unser Baby bekommen und sind eine kleine Familie geworden", sagte er und strahlt.
Hilfe willkommen
Es war für Schüler und Beschenkte eine sehr bewegende Aktion. Wer den Bewohnern in der Gemeinschaftsunterkunft auch etwas Gutes tun will, sollte das vorher mit Diana Könitzer von der Asylsozialberatung absprechen - oder sich den Höchstadter "Helfenden Händen" anschließen.