Eine Höchstadter Wirtin zeigt ihre Heimat in Bildern
Autor: Franziska Rieger
Höchstadt a. d. Aisch, Freitag, 18. Mai 2018
Die Töpfla-Inhaberin Mirjam Wellein hat sich Gedanken über ihre Heimat gemacht. Dabei wurde sie vom Bayerischen Fernsehen begleitet.
Wie riecht Heimat, wenn man ein Foto davon machen müsste? Nach Kuhmist und Gülle? Nach Auto-Abgasen? Oder vielleicht nach einer frischen Wiese? Töpfla-Inhaberin Mirjam Wellein muss darüber nicht lange nachdenken: "Nach einem Jauchefass. Da denke ich immer an meine Kindheit und an meine Heimat", sagt sie.
Dass sich Wellein solche Gedanken über ihren persönlichen Heimatbegriff macht, hat einen Grund: An Pfingstmontag sendet das Heimatmagazin des Bayerischen Rundfunks (BR) "Wir in Bayern" einen Beitrag über die Höchstadterin. Im Rahmen der Sende-Reihe "Heimatfotos" hat sie sich Gedanken über ihre Heimat gemacht und dies auf Fotos festgehalten. "Es geht darum, ungewöhnliche Lebensgeschichten und Heimatbilder zu zeigen", erklärt die Wirtin.
Die Idee dahinter ist Folgende: Zwei Menschen aus Bayern, die sich nicht kennen, bekommen eine analoge Kamera in die Hand, einen Film mit 24 Bildern und sechs Fragen zum Thema Heimat. Zu den Fragen machen sie Fotos - ihre Heimatbilder.
Die Heimatbilder, die dabei rausgekommen sind, haben sich die Protagonisten bei einem ersten Aufeinandertreffen in München gezeigt. Da erfährt Mirjam Wellein, dass sie beide den selben Beruf haben: Wirtinnen. Die andere Dame, die Heimatfotos gemacht hat, kommt aus Straubing. "Es geht nicht darum, das weiß-blaue Bild der CSU zu zeigen. Es sollen andere Aspekte von Heimat entstehen."
Persönliche Einblicke
Im März habe der BR das erste Mal bei ihr angefragt. Danach hatte sie einige Tage Bedenkzeit. Die habe sie auch gebraucht: "Das ist schließlich etwas Persönliches. Es ist schon ein Thema, wie weit ich mich präsentieren will", erklärt die Wirtin. Am 23. April war dann der erste Drehtag in Höchstadt, an dem es vor allem um Wellein selbst und ihre Heimat ging.Einige der sechs Fragen seien für sie leicht zu beantworten gewesen - ein Foto war schnell gemacht. Was ist das Gegenteil von Heimat? Darüber musste Wellein lange nachdenken. "Ich musste lange darüber nachdenken, ob ich das fotografiere", erzählt sie. Was würden Sie mitnehmen, wenn Sie Ihre Heimat verlassen müssten?
Auch diese Frage hat die Wirtin zum Nachdenken gebracht. "Vor allem in Bezug auf die Flüchtlingskrise ist diese Frage sehr aktuell", findet sie. Lange habe sie über ein passendes Foto gegrübelt, zuerst seien ihr viele Sachen einfallen, die mit müssen. Nach und nach sei ihr dann bewusst geworden, dass es viele materielle Gegenstände gar nicht brauche. "Es reduziert sich", erklärt die Wirtin.
Während der Aufnahmen hat Wellein vor allem etwas über sich selbst gelernt: "Mein Heimatbild hat sich in den vergangenen fünf bis zehn Jahren verändert." Früher hätte sie noch ganz andere Bilder gemacht. "Das hat viel mit Menschen und Erfahrungen zu tun", sagt Wellein. Wie ihre Fotos ausschauen, verrät sie natürlich noch nicht.
Das Heimatmagazin "Wir in Bayern" im BR
Die Fragen Was ist für Sie Heimat? Was würden Sie mitnehmen, wenn Sie Ihre Heimat verlassen müssten? Welches historische Ereignis hat für Sie mit Heimat zu tun? Was ist das Gegenteil von Heimat? Wie riecht, wie fühlt sich Heimat an? Wie klingt, wie spricht Heimat?
Ausstrahlung "Wir in Bayern" sendet Montag bis Freitag zwischen 16.15 und 17.30 Uhr - Feiertags zwischen 16.15 und 17.45 Uhr Geschichten aus und über Bayern. fr