Druckartikel: Eine echte Kerwa, aber ohne Fassanstich

Eine echte Kerwa, aber ohne Fassanstich


Autor: Richard Sänger

Hammerbach, Sonntag, 21. Mai 2017

Kirchweih feiern wie die Großen, mit Baum und allen Drum und Dran: Das stand im Herzogenauracher Martin-Luther-Kinderhaus auf dem Programm.
Der Tanz um den Kerwasbaum gehört bei einer vernünftigen Kirchweih zum Programm. Fotos: Richard Sänger


Die kleinen Kerwasburschen und -madle legten eine echte Kerwa mit allen Traditionen hin, so mancher Große könnte sich eine Scheibe abschneiden. Pfarrerin Nina-Dorothee Mützlitz sowie Leiterin Nicole Danhof begrüßten die jungen Akteure ebenso wie die vielen Gäste.
Nach fränkischem Brauch wurde zunächst der Kerwasbaum aufgestellt. Lediglich auf den Fassanstich durch Bürgermeister oder anderweitige Prominenz wurde verzichtet - und Apfelsaft gibt es noch nicht im Fässla. Aber es gab eine Wurfbude, ein Karussell, ein Spanferkel und viel Tradition.
So zogen die Jüngsten mit ihren Betreuern und der Pfarrerin mit einem Kerwamarsch als Spielmannszug auf dem Festplatz ein. Unter den Klängen zünftiger Blasmusik trugen die kleinen Kerwasburschen und natürlich auch die Madle den Kerwasbaum mit vereinten Kräften auf den Festplatz. Da die Arme der Burschen dann doch etwas zu kurz waren, halfen die Väter und Betreuer einwenig mit, aber nur ein wenig. Der von der Waldkorporation gespendete Baum wurde in den von Schmiedemeister Walter Drebinger gefertigten Halterung in die Senkrechte gebracht.
Kaum stand der Baum wurde der Tanz um den Kerwasbaum vollzogen. Es gab lustige Verse über die Kerwa und die nächste Tanzgruppe brachte auf einem Wagen den Jodelautomat, um dann das begeistere Publikum so richtig aufzumischen. Zur passenden Musik wurde musikalisch erklärt: "Wenn der Vater mit der Mutter auf die Kirchweih geht, eija, so, so! Fideri, fidera, fideralala. Eija, so, so!", gesungen.
Die dritte Tanzgruppe ließ es mit einem Song der Alpenrebellen so richtig krachen: "Wenn der Maibaum wieder am Dorfplatz steht und sich alles um die Madeln dreht, wenn sie ihre heiss'n Dirndln und mir Burschen uns die Augen reib'n."
Damit wurde auch das Finale eingeleitet und Teilnehmer sowie Besucher mit Konfettikanonen beschossen. Dann lud die Leiterin zum Bummel über den kleinen Vergnügungspark sowie zum Essen und Trinken ein, schließlich war auch das Spanferkel schon nahezu fertig.