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Ein musikalischer Lobpreis Gottes in Mühlhausen


Autor: Heike Reinersmann

Mühlhausen, Sonntag, 10. März 2013

300 Zuhörer fanden sich zum geistlichen Konzert der Sängergruppe Höchstadt in Mühlhausen ein - und waren restlos begeistert von der Vielfalt und der Professionalität der Darbietungen.
Der Männergesangverein Weppersdorf bekam eine extra Portion Applaus für seinen souveränen Auftritt. Fotos: Heike Reinersmann


Gesang und instrumentale Musik auf hohem Niveau präsentierten die beiden Chöre Liederkranz Mühlhausen und Harmonie Neuhaus beim geistlichen Konzert der Sängergruppe Höchstadt in Mühlhausen. Der Männergesangverein Weppersdorf, das Vokalensemble Vir Cantus und der Posauenchor Mühlhausen waren als aktive Gäste zu diesem Konzert eingeladen. Rund 300 Zuhörer waren in die über 1000 Jahre alte evangelisch-lutherische Maria-Kilian-Kirche in Mühlhausen gekommen, die einen wunderbaren Rahmen für die Veranstaltung bot.
Mit einem lebendigen Vibrato für die Ohren eröffnete der Posaunenchor Mühlhausen den Abend und erweckte damit die Sinne des Publikums. Der festliche Marsch schloss die Wahrnehmungsfähigkeit der Menschen in den ehrwürdigen und teilweise etwas frischen Gemäuern warmherzig auf.



Nach einer kurzen und herzlichen Begrüßung durch Emilie Meier, Vorsitzende der Sängergruppe, tönte die Harmonie aus Neuhaus mit "Du meine Seele singe" und dem "Hallelujah" von Leonard Cohen/Roger Emerson rein, sauber und deutlich von der Orgelempore. Begleitet wurde sie dabei von Knut-Wolf Gradert, der solo die Cantilène religieuse erklingen ließ. Die Chorleitung lag hierbei n den Händen von Christiane Brenner, die auch für die Gesamtleitung des Abends verantwortlich zeichnete.

Schwungvoller Gospelsong

Der Liederkranz Mühlhausen unter der Leitung von Ingrid Geyer begann mit dem swingenden Gospel "Heaven is a wonderful place" in der deutschen Fassung "Wundervoll ist unsere Welt". Das kam so rhythmisch, dynamisch und heiter daher, dass die Harmonie Neuhaus auf der Empore mitschwang und leise im Takt schnipste. Mit "Du bist mitten unter uns Herr" wurde dann die Wahrhaftigkeit Gottes in Gestalt von Brot und Wein ehrfürchtig besungen, während mit "Bleib bei mir, Herr" schwer, doch voll Vertrauen um den Beistand des Herrn gebeten wurde. Der Sopran traf klar und stimmungsstark die hohen Töne, sonor und erdig unterlegten Alt, Tenor und Bass die endzeitliche Stimmung.

Das Männerquartett "Vir Canuts" (Männergesang) wagte sich an das "Reqiuem aeternam" zu Deutsch: "Herr, gib ihnen die ewige Ruhe". Die Facetten von Jammer, Qual, Leid, aber auch Versöhnung und Vergebung wurden dabei deutlich spürbar. Mit dem bekannten irischen Segen zeigte der Männergesang dann seine weiche und liebevolle Seite.

Nach dem sich anschließenden Posaunenchor stimmte der Gesangverein Weppersdorf "Über allen Gipfeln ist Ruh" an. Doch die Harmonien passen nicht, so dass Chorleiter Dominik Ignatzek kurzerhand abbrach und souverän noch einmal begann. Das Ergebnis wurde vom Publikum mit einer extra Portion Applaus bedacht.
Im Finale sangen und spielten Chöre, Posaunenchor und Publikum gemeinsam den alten Lobpreis "Großer Gott, wir loben dich".

Emilie Meier versäumte es am Ende nicht, allen Leitern eine Rose und der Gesamtchorleiterin Christiane Brenner einen Blumenstrauß zu verehren. Für die kompositorische Gesamtgestaltung gebührte Brenner wirklich ein besonderer Dank, denn sie hatte die Dramaturgie des Abends in perfekter Weise gestaltet.