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Ein Fest in Herzogenaurach in Gedenken des heiligen Sebastian


Autor: Manfred Welker

Herzogenaurach, Montag, 19. Januar 2015

Am Sonntag beging die Stadt Herzogenaurach den Festtag ihres Stadtpatrons, des heiligen Sebastian, mit einer Messfeier in der Stadtpfarrkirche und einer Prozession durch die Stadt.
Prof. Elmar Klinger, Diakon Hans Scherbaum, Subregens Stefan Fleischmann, Stadtpfarrer Helmut Hetzel und Kaplan Daniel Bittel (von links) bei der Messfeier in der Stadtpfarrkirche.  Foto: Manfred Welker


Subregens Stefan Fleischmann zelebrierte, unterstützt von Stadtpfarrer Helmut Hetzel, den Geistlichen Prof. Elmar Klinger, Kaplan Daniel Bittel und Diakon Hans Scherbaum sowie zehn Ministranten, den Gottesdienst. Musikalisch umrahmt wurde der Gottesdienst neben der Orgel von Streichinstrumenten, Flöte und Posaune.

Viele Gläubige in der Kirche

Stefan Fleischmann, der von 2004 bis 2005 Kaplan in Herzogenaurach war, zeigte sich erfreut über den regen Besuch der Gläubigen in der Kirche. Stadtpfarrer Helmut Hetzel erwähnte in seiner Begrüßung, dass Fleischmann immer noch Kontakte mit Herzogenaurachern pflege und sich nach einigen auch erkundige.

In seiner Predigt nahm Stefan Fleischmann zum heiligen Sebastian Bezug. In seiner Pfarreiengemeinschaft in Seßlach habe eine Kirche den Heiligen als Patron gehabt.

"Ist der heilige Sebastian gescheitert?", stellte Fleischmann die Frage in den Raum. Aus Mailand stammend und als Offizier in der Leibgarde des Römischen Kaisers tätig, sei er für seinen christlichen Glauben zum Tode verurteilt und mit Pfeilen malträtiert worden. Wieder genesen, habe er erneut vor dem Kaiser seinen Glauben bekannt und sei schließlich erschlagen worden.
"Was hat man davon, für seinen Glauben sein Leben zu opfern, man lebt schließlich nur einmal!", stellte der Geistliche erneut in den Raum. Wie Jesus sei Sebastian ein Beispiel für jemanden, der "Rede und Antwort stehe", besser als anderen, die mit Gewalt regierten, die Antworten zu überlassen.

Fallen in Gottes Hand

Wer sich mit der Vita von Sebastian befasse, sehe auch Christen in aller Welt, die diskriminiert, misshandelt und getötet würden - in der ganzen Welt sind es inzwischen 100 Millionen. "Jedes Martyrium zeigt vielmehr, dass Ohnmacht, Macht und Gewalt nicht das letzte Wort haben", betonte Fleischmann. "Das Leben und der Tod Jesu bezeugen, dass wir nicht tiefer fallen können als in die Hand Gottes", zeigte sich Fleischmann überzeugt. Mit einem Zitat von Blaise Pascal, "Was bedeutet mir der Schiffbruch, wenn Gott der Ozean ist?", beendete Stefan Fleischmann seine Predigt. Im Anschluss an die Messfeier bewegte sich die Lichterprozession durch die Stadt. Diese nahm ihren Weg vom Kirchenplatz über den Steinweg, durch die Reytherstraße, die Hauptstraße und den Marktplatz zurück zum Kirchenplatz. Flankiert von Leuchtern und Fahnen, führte das von Hans Kolb getragene Kreuz die Prozession an, gefolgt von Fahnen und Abordnungen der Kolpingsfamilie und der KAB.

Viele begleiten das Allerheiligste und die Statue

Die freiwillige Feuerwehr Herzogenaurach begleitete das Allerheiligste und die Statue des Hl. Sebastian, der von Mitgliedern der Kolpingsfamilie getragen wurde. Daran schlossen sich Vertreter des Pfarrgemeinderates, der Kirchenverwaltung und der Stadt sowie Gläubige an. Die Prozession wurde über Lautsprecher begleitet. Schließlich nahmen die Gläubigen an einer eucharistischen Andacht in der Stadtpfarrkirche teil. Pfarrer Hetzel bedankte sich für die Unterstützung bei der Gestaltung von Messfeier und Andacht am Festtag des Stadtpatrons. Besonders Stefan Fleischmann, der nach Herzogenaurach gekommen war, galt sein Dank. maw