Ein Einkaufszentrum für den Süden Höchstadts
Autor: Andreas Dorsch
Höchstadt a. d. Aisch, Mittwoch, 21. November 2012
Der Höchstadter Stadtrat segnet einen Bebauungsplan für großflächigen Einzelhandel an der B470 ab. Fünf Läden sollen das Gebiet östlich der Fortuna Kulturfabrik städtebaulich aufwerten.
An Interessenten, die die Höchstadter Geschäftswelt bereichern möchten, mangelt es offensichtlich nicht. Kaum war der Bebauungsplan für ein Einkaufszentrum im Birkachtal hinter dem Freibad auf den Weg geschickt, segnete der Stadtrat in seiner jüngsten Sitzung schon den nächsten Plan für großflächigen Einzelhandel ab.
Am östlichen Ortsausgang an der B470 in Höchstadt-Süd ist ein Einkaufszentrum geplant. Bauen will diese voraussichtlich fünf Märkte die Firma Konzeptbau, ein Bauträger aus Kaufbeuren. Wie deren Geschäftsführer Hans Schneider auf Anfrage verriet, habe er dafür bereits eine ganze Reihe von Interessenten aus den verschiedensten Branchen.
Im Entwurf für den Bebauungsplan ist ein Lebensmittel-Vollsortimenter mit einer Verkaufsfläche von 2200 Quadratmetern geplant, daneben ein Lebensmittel-Discounter mit 1100 Quadratmetern Verkaufsflächen, ein Drogeriemarkt (1000), ein Textilmarkt (1650) und ein Schuhmarkt (550).
Edeka zieht um
Unter Dach und Fach ist bisher nur der Vertrag mit dem Vollsortimenter. Dabei handelt es sich um den Edeka-Markt am Greiendorfer Weg, der seinen Standort in das neue Einkaufszentrum verlegt. Um lediglich Verlagerungen aus der Nachbarschaft soll es sich auch beim Discounter und dem Textilmarkt handeln. Namhafte Interessenten stehen für Schuhe und Drogerieartikel bereit.
Konzeptbau-Geschäftsführer Schneider möchte mit dem Projekt am liebsten so schnell wie möglich beginnen, um die Nachfragen nach Verkaufsflächen befriedigen zu können. Ein Fachmarktzentrum in Eckental und ein ähnliches Projekt in Neustadt an der Aisch hat die Firma aus Kaufbeueren hier in der Gegend schon verwirklicht. Sobald der Höchstadter Bebauungsplan alle Hürden passiert hat, soll es losgehen.
Im Stadtrat am Montagabend war die Zustimmung bei nur zwei Gegenstimmen fast Formsache. Die hatte CSU-Sprecher Michael Schwägerl auch vorher angekündigt. Seine Fraktion sehe die Pläne mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Die CSU freue sich über die Nutzung des Geländes, die auch ein Baustein für die Sanierung des gesamten Areals sei. "Wir sehen aber auch Auswirkungen auf die Innenstadt", sagte Schwägerl.
Bürgermeister Gerald Brehm (JL) betonte, dass es sich bei diesem Einkaufszentrum größtenteils nur um Verlagerungen handle. Zudem liege der Standort näher an der Innenstadt als die bisherigen Märkte. Die geplanten Läden seien über den schon beschlossenen Fuß- und Radweg vom Kulturzentrum zur Aischbrücke auch besser an die Stadt angebunden.
Das Areal des neuen Einkaufszentrums liegt in dem 2005 festgelegten Sanierungsgebiet "Südliche Vorstadt". In dem jetzt überplanten Bereich sieht die Verwaltung "mehrere erhebliche städtebauliche Missstände". Mit dem Vorhaben des Kaufbeurener Bauträgers würde das Gelände ein völlig neues Gesicht bekommen. Alle dort noch stehenden, teilweise bereits halb verfallenen Gebäude müssen weichen.
Für Bürgermeister Brehm auf jeden Fall ein städtebaulicher Gewinn, geht es doch genau in die Richtung, die sich die Stadt vorgegeben hat. Kultur und Einkaufen auf der einen, Industriegebiet auf der anderen Straßenseite und das alles noch optisch möglichst ansprechend. In einem Jahr sollen die ersten Märkte öffnen.