Ein echter Fehlalarm ist selten
Autor: Andreas Dorsch
Höchstadt a. d. Aisch, Dienstag, 12. November 2013
Ein Feueralarm wie am Dienstag bei der Firma Imo in Gremsdorf ist für die Feuerwehrleute auch ohne Feuer eine Bestätigung dafür, dass die Brandmeldeeinrichtungen funktionieren.
Am Dienstagvormittag heulten in Höchstadt wieder einmal die Sirenen. Nur wenige Minuten später schreckten lautstarke Martinshörner die Bewohner der Innenstadt. "Feueralarm bei der Firma Imo in Gremsdorf" ließ die Stützpunktwehr ausrücken. Kaum hatten sich die Höchstadter Feuerwehrleute auf den Weg gemacht, durften sie auch schon wieder umkehren. Es hatte zwar einen Alarm gegeben, aber es brannte nichts.
Vor Ort auf dem Imo-Gelände hatten acht Aktive der Gremsdorfer Wehr bereits alles im Griff. "Ein Stromausfall im Betrieb löste bei der Sicherheitsfirma Alarm aus", hatten die Experten der Gremsdorfer Feuerwehr schnell festgestellt. Auch sie konnten bald wieder abrücken.
Nur wenn sich die Leitstelle irrt
Von einem Fehlalarm möchte Wolfgang Glotz, Kommandant in Höchstadt, aber nicht sprechen.
"Irgendetwas hat ja ausgelöst", sagt Kommandant Glotz. "Wir gehen hin, kontrollieren die Melder und schauen uns um." Zufrieden geben sich die Helfer erst, wenn sie die Ursache des Alarms gefunden haben. Von einem Fehlalarm sprechen die Einsatzkräfte nur dann, wenn die Leitstelle die ausgerückten Feuerwehrleute zurückruft, weil sie sie falsch informiert hat.
Ein Alarm wie der am Dienstag in Gremsdorf zeigt den drei Höchstadter Feuerwehr-Führungskräften, "dass die Brandmeldeanlagen funktionieren". Die Schadensbilder seien durch die frühzeitige Alarmierung heute wesentlich kleiner als früher. Für die Aktiven sei es kein Problem, wenn sie einmal mehr ausrücken, ohne einen Brand bekämpfen zu müssen, versichert Kommandant Wolfgang Glotz.
In der Statistik der Höchstadter Feuerwehr stehen für dieses Jahr schon 13 Brandmeldeanlagen-Alarme, bei denen es keinen Brand gegeben hat. Davon, dass es nicht brennt, sind die Feuerwehrleute immer erst dann überzeugt, wenn ein erster Angriffstrupp unter Atemschutz und mit einem Kleinlöschgerät bis zum auslösenden Melder vorgedrungen ist.
Einsatz ist nicht umsonst
Feuerwehreinsätze wie der in Gremsdorf werden den betroffenen Firmen übrigens in Rechnung gestellt. Eine Gebührenordnung regelt, wieviel bezahlt werden muss. Die Stadt- oder Gemeindeverwaltungen der einzelnen Feuerwehren verschicken die Rechnungen. Das Ausrücken der Höchstadter Aktiven am Dienstag wird laut Schätzung des Kommandanten mit 300 bis 400 Euro zu Buche schlagen. Die beiden Gremsdorfer Fahrzeuge rechnet die Gemeinde Gremsdorf extra ab.
Aber nicht nur bei Störungen von Brandmeldeanlagen rückt die Feuerwehr aus, ohne eingreifen zu müssen. Glotz erinnert sich in jüngster Vergangenheit an legal angemeldete Heuverbrennungen, die von aufmerksamen Bürgern aus der Ferne als Waldbrand gedeutet wurden. Ein gemeldeter Autobrand auf der B 505 entpuppte sich als Staubaufwirbelung eines über einen nahen Feldweg fahrenden Fahrzeugs.