Ein bisschen Wahlkampf - und viel Lob
Autor: Karina Brock
LKR Erlangen-Höchstadt, Montag, 16. Dezember 2019
Die letzte Sitzung des Kreistages im Jahr 2019 ging ohne Streit, dafür mit viel Einigkeit und - natürlich - ein bisschen Wahlkampf über die Bühne.
Bei der letzten Kreistagssitzung in diesem Jahr - die gleichzeitig eine der letzten in der derzeitigen Zusammensetzung war - konnten sich Kreisräte aller Couleur ein wenig Wahlkampf nicht verkneifen.
Eigentlich ging es um die Vorabbekanntmachung zur Vergabe der ÖPNV-Linienbündel 5 (Aurachgrund) und 7 (Regnitzgrund). Ein Jahr lang wurden diese Linien von einem eigenwirtschaftlichen Unternehmen bedient, das sich jedoch nun als Betreiber wieder zurückgezogen hat. Gründe dafür wurden nicht genannt - man kann nur mutmaßen, dass sie wirtschaftlicher Art sind.
Klima-Grundsatzdebatte
Die einen betonten, dass der Landkreis so immerhin ein Jahr lang Steuergelder für insgesamt neun Buslinien gespart habe. Andere kritisierten, dass das nun nicht mehr der Fall sein werde. Die Diskussion dehnte sich aus zu einer Grundsatzdebatte in Sachen E-Mobilität und regenerative Energien. Landrat Alexander Tritthart (CSU) verwies auf einen in der Kreisausschusssitzung ergänzten Passus, dass "besonders emissionsarme Antriebstechniken [...] mit einem Bonus in der Angebotswertung berücksichtigt" werden. "Wir haben als Landkreis keine Tochterunternehmen, bei denen wir die Ausstattung der Busse beeinflussen könnten. Wir müssen zwingend ausschreiben und sehen, was wir angeboten bekommen."
Immerhin stelle diese erneute Ausschreibung eine Chance dar, die Erfahrungen aus dem letzten Jahr einzuarbeiten. Drei Monate bleiben dem Landkreis dafür noch Zeit. Im April erfolgt die Vergabebekanntmachung. Die eigentliche Vergabe wird erst Aufgabe des neuen Kreistags sein.
Trotz allen Wahlkampf-Geplänkels lobten die Kreisräte durch die Bank den guten ÖPNV-Ausbau und die Bemühungen, diesen attraktiver zu machen. Der Herzogenauracher Bürgermeister German Hacker (SPD) konnte berichten, dass das Linienbündel Aurachgrund mit seinen sechs Linien rund um Herzogenaurach gut frequentiert sei.
Auch seien auf anderen Linien - beispielsweise der VGN-Linie 123 von Siegelsdorf nach Herzogenaurach - die Fahrgastzahlen stetig am Steigen, was dem Kreistag recht gebe: "Wenn das Angebot passt, steigen mehr Bürger um", ist sich Tritthart sicher.
Darum wurden sowohl die Vorabbekanntmachnungen zu den beiden Linienbündeln sowie die dazugehörigen Zweckvereinbarungen mit den Nachbarlandkreisen am Ende einstimmig beschlossen.