Dorfplatz Hannberg bleibt eine "unendliche Geschichte"
Autor: Richard Sänger
Heßdorf, Mittwoch, 29. November 2017
Die Gestaltung des Hannberger Dorfplatzes bereitet dem Gemeinderat nach wie vor Kopfzerbrechen.
In der Bevölkerung heißt es ironisch "die unendliche Geschichte". Gemeint ist der Dorfplatz in Hannberg und seine seit langem geplante Aufwertung durch bauliche Maßnahmen, die zum Teil bereits fertiggestellt wurden. Allerdings kann von "vollbracht" noch keine Rede sein, denn die Fertigstellung der Platzmitte und damit des attraktiven Teils des Areals wird wohl noch auf sich warten lassen. Verständlicherweise wollte die Gemeinde den Ausbau der Ortsdurchfahrt abwarten.
Diskussionen reißen nicht ab
Im Zuge dieses Großprojekts erhielt der Platz ein schönes Pflaster, Parkbuchten wurden angelegt. Nur bei der Gestaltung der Platzmitte und dem Übergang zur Straße gingen die Meinungen auseinander. Seit über einem Jahr kommt in nahezu jeder Sitzung die Gestaltung des Platzes zur Sprache, denn Planer, Baufirma, Staatliches Bauamt und nicht zuletzt Gemeinde hatten durchaus ihre eigenen Vorstellungen.
Die beauftragte Baufirma setzte als Muster eine Abgrenzung mit Betonsteinen, die der Planung widersprachen und auch dem Bauamt und dem Gemeinderat nicht zusagten. Schließlich war die Vergabefrist abgelaufen, und auf Wunsch der Gemeinde gab es ein neues Angebot. Im Oktober beschloss der Gemeinderat, ein Nachtragsangebot mit der Option Betonblock- und Granitstufen einzuholen.
Abgestufte Stützmauer
Bürgermeister Horst Rehder setzte die Gestaltung der Treppenanlage mit der Genehmigung des Nachtragsangebotes auf die Tagesordnung der jüngsten Sitzung. Am Tag der Zusammenkunft setzte die Baufirma wunschgemäß Granitsteine, die das Gemeindeoberhaut anhand von Fotos präsentierte. Und die Resonanz im Gremium? Nun, Begeisterung sieht anders aus.
Der Bürgermeister wies darauf hin, dass es sich nicht um eine Treppenanlage, sondern um eine abgestufte Stützmauer handelt. Für Treppen würden andere Vorschriften gelten. "Was stufenmäßig aussieht, werden Leute auch als Stufe benutzen", erklärte Burkhardt Niepelt (BB). Er wies darauf hin, dass Stufen schon 30 Zentimeter Auftritt haben sollten, denn die Verkehrssicherungspflicht liege bei der Gemeinde.
"Dann gleich eine Hecke"
"Ich halte von dieser Variante überhaupt nichts", kommentierte Oliver Schüßler (CSU) die Fotos und plädierte für eine Betonmauer mit einem Geländer. "Da könnten wir auch eine Hecke als Abrundung pflanzen, und die Diskussionen hätten endlich ein Ende", argumentierte Johann Ort (Freie Wähler).
Kritisiert wurde auch, dass die Baufirma keine Alternativen angeboten hatte. Schüßler schlug vor, die Planer noch einmal einzubinden und um Alternativen zu bitten.
Stefan Stiegler (SPD) fand es "ziemlich übel", wie in der Angelegenheit vorgegangen worden sei, und forderte ein "Ende der unendlichen Geschichte". Das versuchten Bürgermeister und Verwaltung mit dem Beschlussvorschlag dann auch zu finden. Das Gremium billigte das Nachtragsangebot in Höhe von knapp 13 000 Euro bei drei Gegenstimmen.
Damit war das Thema aber noch nicht erledigt, am Ende der Sitzung ging die Diskussion weiter - und es ist davon auszugehen, dass die Sache immer noch nicht vom Tisch ist.