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Die Streuobstwiese unter die Lupe genommen


Autor: Richard Sänger

Weisendorf, Dienstag, 26. Juni 2018

Streuobstwiesen sind wertvoller Bestandteil einer artenreichen Kulturlandschaft - und sie liefern gesundes, regionales Obst.
Josef Röhrle (links) erklärt den Kindern der 4b die Bedeutung der Pflanzen Fotos: Richard Sänger


Streuobstwiesen sind wertvoller Bestandteil einer artenreichen Kulturlandschaft - und sie liefern gesundes, regionales Obst. Dies erfuhren die Schülerinnen und Schüler der dritten und vierten Klasse der Weisendorfer Schule vom Naturfilmer und Mitglied beim Bund Naturschutz Josef Röhrle sowie von Josef Segschneider, Baumwart des Obst- und Gartenbauvereins.


So im Supermarkt nicht zu finden

Die Kinder staunten im Vereinsheim, als ihnen Segschneider die benachbarte Streuobstwiese vorstellte, auf der alte Apfel- und Birnensorten erhalten werden. Die Namen "Herzogin Olga Apfel", "Prinz Albrecht von Preussen Apfel" oder "Präsident Drouard Birne" sowie "Prinzessin Marianne Birne" waren den Kindern nicht bekannt, schließlich gibt es im Supermarkt keine dieser Sorten.
Dass eine Streuobstwiese für den Artenschutz eine wichtige Bedeutung hat, erfuhren sie von Josef Röhrle direkt auf der Wiese. Durch ihre Strukturvielfalt bieten Streuobstwiesen vielen Tier- und Pflanzenarten Lebensraum. Sie sind besonders arten- und blütenreich und bieten Bienen, Hummeln und Schmetterlingen reiche Nahrungsgrundlage. "Es gibt kein Unkraut und auf einer Streuobstwiese leben einige tausend Tier- und Pflanzenarten", erklärte Röhrle den Kindern.
Er schickte die Kinder los und ließ sie Schafgarbe, Sauerampfer, Natternkopf, Wiesen-Labkraut oder Johanniskraut suchen. Mit der Lupe wurden die Pflanzen genau in Augenschein genommen. Die Kinder rochen, fühlten und schmeckten die Pflanzen. Viele Pflanzen haben eine heilende Wirkung, sind in Arzneien zu finden oder im Tee. So kann zum Beispiel das Johanniskraut in Öl eingelegt werden und die gewonnene Tinktur kann bei Verletzungen oder bei frischen Narben helfen.
Zu Flora und Fauna hatte Josef Röhrle auch einen speziell vorbereiteten Film dabei, um den Kindern weitere Besonderheiten zu zeigen. Dieses Projekt mit dem OGV ist damit aber noch nicht zu Ende, sondern wird im Herbst von den ersten und zweiten Klassen fortgeführt mit Ernte und Verwertung bis hin zum Saftpressen.