Die Störche der Höchstadter Stadtpfarrkirche müssen umziehen
Autor: Andreas Dorsch
Höchstadt a. d. Aisch, Dienstag, 05. November 2013
Der heftig umstrittene Horst auf dem Dach der Höchstadter Stadtpfarrkirche wurde jetzt heruntergeholt. Für ihn soll ein Ersatzquartier auf dem Hildegundishaus geschaffen werden.
Es war eine Bescherung zum diesjährigen Osterfest, die den Kirchenverantwortlichen überhaupt nicht passte: Ein Storchenpaar hatte begonnen, auf den zur Taubenvergrämung installierten Dornen hoch oben an der Westfassade der Stadtpfarrkirche St. Georg einen Horst zu bauen. Versuche, den Bau des Nestes zu stoppen, wurden von den Behörden unterbunden.
Dekan Kilian Kemmer und sein kurzerhand zum Storchenbetreuer ernannter Kirchenverwaltungsmann Georg Walcher mussten zusehen, wie die frisch renovierte Fassade ebenso mit Storchenkot verunziert wurde wie der eine oder andere Kirchenbesucher vor dem Hauptportal - bis die von der Regierung von Mittelfranken in Auftrag gegebenen Zeltdächer standen.
Dieser Tage nun wurde der Horst entfernt. Dekan Kemmer ist froh, dass das Thema damit beendet ist.
Dafür hat sich die Kirchenverwaltung bereit erklärt, den Störchen als Ausweichquartier eine Ersatznisthilfe anzubieten, die auf dem Hildegundishaus installiert werden könnte. Der Antrag auf eine Förderung dieser Nisthilfe ist bei der Regierung von Mittelfranken bereits gestellt, verriet Georg Walcher.
In dem neu gebauten Horst auf dem Kirchendach hatte sich heuer auch gleich Nachwuchs eingestellt. Der Höchstadter "Storchenvater" Edmund Lenz registrierte hier einen geschlüpften Storch. Diesen setzte er bei für die Jungstörche ungünstigem nasskalten Wetter in den Horst auf dem alten Rathaus um, wo er von den Altstörchen "einwandfrei angenommen" wurde.
Im Horst auf dem Rathaus waren fünf Störche geschlüpft, von denen bei dem ungünstigen Wetter aber nur zwei überlebten. Laut Edmund Lenz sind diese beiden zusammen mit dem Jungstorch vom Kirchendach ausgeflogen.