Die neue Sambacher Orgel ist da, das Geld fehlt noch
Autor: Evi Seeger
Sambach, Donnerstag, 20. März 2014
Für die neue Sambacher Königin der Instrumente klafft ein Finanzierungsloch von 170 000 Euro. Unabhängig davon soll sie am 10. Mai mit Erzbischof Ludwig Schick eingeweiht werden.
Vom "Principal", dem "Chef", war die Rede, von Disposition, Registerfamilien, Manual- und Pedalwerk. Begriffe, die Orgelbaumeister Christian Kögler einer Besuchergruppe an der neuen Sambacher Orgel erläuterte. Auch wenn die Fachausdrücke für den Laien böhmische Dörfer sind, die Klangkostprobe, die Andreas Brunner hören ließ, sprach ihre eigene Sprache.
Dieser lauschten ganz aufmerksam auch die Organisten Karin Schlicht, Anette Herrmann, Wolfgang Först und Rainer Dippold. Dippold, der Sambacher Hauptorganist, ist der Gründervater des Orgelbauvereins und seit der Gründung 2003 der Vorsitzende. Ohne ihn und den Verein hätte es die neue Orgel wohl nicht gegeben. Jetzt geht die Königin der Instrumente ihrer Vollendung entgegen.
Bereits seit Wochen arbeitet der Orgelbaumeister aus dem österreichischen Sankt Florian an der Intonation des Kircheninstruments.
Über eingegangene und verbindlich zugesagte Spenden sowie die Mitgliederbeiträge hat der Orgelbauverein mittlerweile rund 100 000 Euro für die neue Orgel aufbringen können. Kassier Burkhard Schmitt erhofft sich noch Zuschüsse von der Gemeinde Pommersfelden und aus dem Bamberger Topf für Kirchenmusik. Bei weiteren Stiftungen wird noch angefragt. Zum Druck der Festschrift anlässlich der Orgelweihe wird ein Spendenaufruf - insbesondere an die Gewerbetreibenden - ergehen. Die Broschüre werde in einer größeren Auflage herausgegeben und enthalte eine Liste der Sponsoren. Sie liege somit als Werbeträger über Jahre hinweg aus, betonte Dippold.
Denn es klafft noch ein großes Finanzierungsloch. 270 000 Euro wird die neue Orgel kosten. Dafür wird die Sambacher Kirche ein ganz besonderes Instrument ihr Eigen nennen können. Streng nach klassischen Orgelprinzipien gebaut, entspricht die Verarbeitung alter Orgelbautradition: Beim Bau wurden keinerlei Metallverschraubungen oder Nägel, sondern ausschließlich Holzverbindungen benutzt. "Dadurch liegen die Hölzer völlig spannungsfrei nebeneinander", erklärte Kögler.
Besonderer Wert sei auf gute Zugängigkeit und damit auf Servicefreundlichkeit gelegt worden. Das Sambacher Kircheninstrument, von der Stimmung süddeutsch-romantisch, hat 1278 Pfeifen, davon 90 in Holz, und 21 Register, verteilt auf Hauptwerk, Positiv und Pedal. Das alte Orgelgehäuse wurde wieder verwendet und erstrahlt jetzt in frischen Farben.
Als besonderes Schmankerl hat Vorsitzender Dippold bereits die Weichen für ein Konzertjahr gestellt. Nach der Orgeleinweihung wird es ein Jahr lang monatlich ein Konzert mit klangvollen Namen geben. Bekannte Organisten, darunter Edgar Krapp (München), Karl-Heinz Böhm (Bamberg), Hartmut Haupt (Jena), Georg Schäffner (Gößweinstein), Gerald Fink (Herzogenaurach) und andere mehr, hätten bereits zugesagt.