Die "Lebensader Röttenbach" soll an der Bücherei beginnen
Autor: Pauline Lindner
Röttenbach, Donnerstag, 25. Sept. 2014
In Röttenbach wird die Umgestaltung des Rathausvorplatzes diskutiert. Der langgestreckte Ort soll einen attraktiven Mittelpunkt erhalten, von dem aus das Dorf entlang des Röttenbachs mit Fuß- und Radwegen erschlossen wird.
Die Sitzung des Röttenbacher Gemeinderats ist in vollem Gange. Da kommt eine junge Frau mit einem Tablet herein und nimmt ein Ratsmitglied nach dem anderen auf. Das Gremium ist durch diese Störung nicht irritiert. Denn die junge Frau ist Christina Lorz, die sich zusammen mit Frank Schulte hauptamtlich um die Jugend kümmert. Schulte hat die Aktion zuvor mit dem Rat abgesprochen. Sie ist ein Bildbeitrag für "eine Schnitzeljagd mit modernen Mitteln". Damit wollen die Jugendpfleger die jungen Röttenbacher am Buß- und Bettag beschäftigen und durch die Suche quer durch die Gemeinde auch an die Kommunalpolitik heranführen. Die Sequenz aus dem Rat wird ohne Ton eingespielt werden.
Obwohl das Gremium gerade ein Thema diskutierte, dass auch die Jugendlichen betrifft. Es ging um die Umgestaltung des Rathausvorplatzes. Das Vorhaben ist der erste Schritt, um einen Mittelpunkt für den langgestreckten Ort zu schaffen.
Die geschätzten Kosten werden bei rund 3,3 Millionen Euro liegen. Die Förderung kann bis zu 60 Prozent betragen. Wichtig war den Ratsmitgliedern, dass das Vorhaben in flexibler Reihenfolge umgesetzt werden kann. Und auch, dass es beispielsweise durch einen neuen Gemeinderat gestoppt werden kann. Das sicherten Planer Matthias Rühl und Bürgermeister Ludwig Wahl (FW) zu.
Recht konkret ist schon der erste Abschnitt im Süden des Rathauses, ein Areal von rund 3300 Quadratmetern. Der Zugang zum Gebäude soll über eine neue Stufenanlage erfolgen. Dabei wird die Bücherei durch eine Terrasse und ein Cafeteria aufgewertet. Das stand bei der letzten Dorfwerkstatt ganz oben auf der Liste der Bürger. Für den ganzen Rathausplatz geht Rühl von Schätzkosten von 200 Euro pro Quadratmeter aus.
Wohin mit dem Bauhof?
Noch nicht ausdiskutiert ist der zweite Bauabschnitt: Ob man den Bauhof zwischen Rathaus und Bach auslagern soll, ist strittig, vor allem wegen der Kosten. Entfernen wird man wohl die Garagen an seinem Rand, die den Zugang zum Bachlauf versperren. Toilettenanlagen und ein Steg sind bislang vorgesehen.
Der dritte Bauabschnitt ist die Bebauung der Lücke hinter dem Rathaus mit Wohnhäusern. Als vierter Teil gilt das Gelände südlich der Ringstraße gegenüber dem Rathausplatz. Hier ist sogar daran gedacht, das gegenüberliegende Haus zu erwerben, um die ums Rathaus herum unterbrochene Weiherkette wiederherzustellen.
Vergeben hat der Rat die Straßenbauarbeiten in der Stichstraße Mühlberg 16 für rund 33 000 Euro. Hier muss eine Stützmauer renoviert werden, und der Wasserzweckverband verlegt die Wasserleitung auf öffentlichem Grund.
Im kommenden Mai werden schon die Kinder in der Ritterburg auf dem Spielplatz Mühlbergstraße spielen können. Die Gemeinde holt jetzt Kostenvoranschläge für ein großes Spielgerät ein.