Die JU will "den Kreistag rocken"
Autor: Richard Sänger
Herzogenaurach, Freitag, 08. November 2019
Zum ersten Mal will die Junge Union eigene Kandidaten in das höchste politische Gremium des Landkreises Erlangen-Höchstadt entsenden.
Die Junge Union (JU) schreibt mit einer eigenen Kreistagsliste Geschichte im Landkreis Erlangen-Höchstadt. 60 junge Leute aus allen Berufsschichten im Alter von 18 bis 37 Jahren bewerben sich um einen Platz. Wobei rund ein Viertel der Bewerber kein Mitglied der Jungen Union ist.
"Wir sind die Junge Union", sagte Maximilian Stopfer. Dieser Satz ist nicht nur ein Bekenntnis, sondern auch eine selbstbewusste Aussage, mit der der JU-Kreisvorsitzende im Lokal "Burger AP" an der Zeppelinstraße in Herzogenaurach seine Mitstreiter auf den bevorstehenden Wahlkampf einstimmte. "60 junge Kandidaten sowie viele Unterstützer und Helfer machen sich auf, den Kreistag dieses Landkreises jünger und moderner zu machen", erklärte Stopfer unter Beifall. "Nach der letzten Wahl kamen null junge Leute in den Kreistag. Das ist für ein gewähltes Gremium, das auch die Jugend vertreten soll, zumindest als ausbaufähig anzusehen."
Mobilität und Digitalisierung
Katharina Zollhöfer (Listenplatz 9) hat zudem die Intention, die Jugend für politische Arbeit zu begeistern: "Ich möchte mich mit frischen Ideen in den Kreistag einbringen, aber auch von den Erfahrenen lernen. Gerade die Jugend liegt mir am Herzen. Für sie soll das große Wort Politik wieder interessant werden."
Mit rund 170 Mitgliedern stelle die JU im Landkreis die größte politische Jugendorganisation dar. "Wir haben auf einer Liste jetzt mehr junge Leute als wahrscheinlich alle anderen Parteien zusammen", sagte Stopfer selbstbewusst. "Wir wollen den Kreistag rocken", war bei der Vorstellungsrunde immer wieder zu vernehmen.
Auch zum Wahlprogramm äußerte sich der JU-Vorsitzende So werde es um das Thema Mobilität gehen, wobei er Landrat Alexander Tritthart lobte, unter dem zwar viel erreicht worden sei, aber nachts bestehe ein Nachholbedarf, weil die Busse nur spärlich fahren. Deswegen plädiere die JU für ein Flexbus-System, bei dem die Busse nach einer vorherigen Bestellung fahren. Auch sei der ÖPNV für die meisten jungen Leute zu teuer und deshalb möchte die JU, dass das für Schüler und Auszubildende beschlossene 365-Euro-Ticket auch auf Studierende und Inhaber der Ehrenamtskarte ausgeweitet wird.
Bei der Digitalisierung sollte das Landratsamt Vorbild für die Kommunen sein, fordert Stopfer, denn gerade die Gemeinden am Rande des Landkreises erreichen das Landratsamt nicht so einfach, weil es zu arbeitnehmerunfreundlichen Zeiten geöffnet habe.
Außerdem plädiert die JU für mehr Transparenz. Öffentliche Dokumente sollten auch auf der Homepage des Landkreises erscheinen. Denn was den Kreisräten zur Vorbereitung der öffentlichen Sitzung zur Verfügung steht, könne man auch den Bürgern zur Verfügung stellen. Maximilian Stopfer kann sich auch vorstellen, die Sitzungen in einem Livestream zu übertragen.