Die indische Flagge weht über Weisendorf
Autor: Richard Sänger
Weisendorf, Dienstag, 24. Oktober 2017
Seit zehn Jahren unterstützen die Weisendorfer die Partnerschule in Zubza. Gefeiert wurde das mit einem Festakt vor dem Rathaus und einem Benefizkonzert.
Die Zeremonie vor dem Rathaus in Weisendorf war schon etwas Besonderes und ein gelungener Auftakt zum Geburtstag "Zehn Jahre Zubza-Hilfsprojekt", der in den nächsten Tagen gefeiert wird. Unter Beteiligung aller Schüler der Grundschule erfolgte der Empfang und die Begrüßung von Pater Samuel Elow, Schulleiter und Pfarrer in Zubza, der sich bei all den Spendern, den Unterstützern und Schulpaten bedankte.
Ein guter Freund
Pater Samuel ist inzwischen vielen ein guter Freund geworden, dies wurde auch bei der herzlichen Begrüßung deutlich. 250 Kinder sangen zusammen mit der Lehrerin Silke Kraus begeistert den von ihr komponierten Zubza-Song. Anschließend begrüßte Schulleiterin Petra Pausch die zahlreichen Gäste und überreichte zusammen mit Schülerinnen zwei Uhren als Geschenk für die Partnerschule in Zubza. Eine zeigt die Uhrzeit in Deutschland, während die andere Uhr die Zeit in Indien verdeutlicht. Pater Samuel wird die beiden Uhren in der Schule in Zubza an der Info-Wand "Eine Brücke von Weisendorf ins Nagaland" anbringen, die das Schulleben in Weisendorf zeigt.Auch der Zweite Bürgermeister Karl-Heinz Hertlein sprach Begrüßungsworte und wies auf die langjährige inzwischen zehnjährige Partnerschaft mit den Kindern in der Don-Bosco Schule in Zubza und in Peducha hin, die mit einer Brieffreundschaft begonnen hatte. Pater Samuel hatte auch eine große Zahl an Briefen von Kindern aus Zubza dabei, die er am Samstag nach dem Benefizkonzert an die Weisendorfer Zubzas überreichte.
Dann begann vor dem Rathaus der eigentliche Festakt. Der Posaunenchor der evangelischen Kirchengemeinde spielte unter der Leitung von Dieter Schmerler zuerst die indische Nationalhymne "Jana Gana Mana ", währenddessen die indische Nationalflagge - ein Novum in Weisendorf - gehisst wurde. Die deutsche Nationalhymne und das Hissen der deutschen Flagge war für die Kinder eine gänzlich neue Erfahrung.
Raucharme Öfen
Am Samstag gab es in der Kirche St. Josef ein gut besuchtes Benefizkonzert, dessen Spendeneinnahmen für das neue Zubza-Projekt "Raucharme Öfen für ein gesünderes Leben" verwendet werden. Wir bereits berichtet, kochen die Familien in Zubza in ihren Häusern und Hütten auf offenen Feuerstellen, deswegen sollen raucharme Öfen aus Ton eingebaut werden.Zurück zum Konzert "Eine musikalische Brücke von Weisendorf nach Zubza", das von Petra Pausch und Angelika Tritthart moderiert und auch Pater Samuel vorgestellt und mit einem herzlichen Applaus begrüßt wurde. Auf den Abend in der katholischen Kirche stimmte Claus Keller an der Orgel mit "Präludium und Fuge in D" ein. Das "Klassik- Ensemble" begeisterte anschließend mit der Sonate I von Placadius von Camerloher" und der Evangelische Posaunenchor begrüßte die Konzertbesucher mit der "Echo-Phantasie" von U. Knörr.
Mit eindrucksvoller Choreografie
Tosenden Applaus gab es für die "Kisi-Kids" die ihre Lieder "Wir sind Gottes Familie Kunterbunt" und "Ich habe 1000 Ideen" sowie "We sing blessing, blessing" mit einer eindrucksvollen Choreografie untermalten. Die Kinder waren mit Begeisterung dabei, und bemerkenswert ist, der Jüngste unter den Kisi-Kids gerade mal zwei Jahre alt ist. Auch der Kinderchor der Evangelischen Kirchengemeinde trug mit "Jetzt ist Zeit" und "Sing, Gott, unserem Herrn" zum Gelingen des Abends bei. In Weisendorf schon bekannt sind auch "Anusija und Auxillia", die mit ihrem indischen Tänzen einen Begeisterungsturm auslösten. Zur musikalischen Brücke trug der "Katholische Kirchenchor" ebenso bei wie "KON-TAKT" und Heike Binder an der Orgel.
Die Besucher waren nach dem fulminanten Konzert zu einem Empfang in den Pfarrsaal eingeladen, wo es Gelegenheit zum Informationsaustausch mit dem Zubza-Team und Pater Samuel gab, außerdem wurde eine Bildpräsentation der zehnjährigen Partnerschaft gezeigt.
Am Donnerstag, 26. Oktober folgt um 17 Uhr im Rathaussaal eine Pressekonferenz und die Eröffnung der Fotoausstellung: "Nagaland - Eine vergessene Bergregion".