Die Höchstadter lassen's krachen
Autor: Andreas Dorsch
Höchstadt a. d. Aisch, Dienstag, 01. Januar 2013
Die Bewohner der Stadt sorgten für ein farbenprächtiges Schauspiel am nächtlichen Himmel. Aber auch die Polizei war beschäftigt.
Trübte vor einem Jahr Nebel den Blick aufs Silvesterfeuerwerk, sorgte diesmal eine klare Nacht für beste Sichtverhältnisse. Wer sich um Mitternacht einen erhöhten Standort gesucht hatte, wurde Zeuge davon, dass Höchstadts Bürger am Feuerwerk nicht sparen.
Einige Freunde farbenprächtiger Raketen hatten sich am Treibweg postiert und wurden für das Ausharren bei Temperaturen um den Gefrierpunkt mit einem herrlichen Blick auf die Stadt, aber auch auf Greiendorf, Sterpersdorf und Lonnerstadt belohnt. Überall im Aischgrund schossen die Feuerwerkskörper in den Himmel.
Weniger erfreulich war dagegen das Bild, das sich nach Mitternacht auf Straßen, Wegen und Plätzen in der Innenstadt bot.
Nicht nur die Rückstände von Raketen, unterschiedlichsten Knallkörpern und leer geschossenen Feuerwerks-Batterien übersäten das Pflaster, auch zerschlagene Bier- und Sektflaschen gehören offensichtlich dazu.
Der Marktplatz und die anderen städtischen Grundstücke waren am Neujahrstag um die Mittagszeit schon wieder vom gröbsten Müll befreit. Ein Zwei-Mann-Team aus dem Bauhof hatte sich schon früh am Morgen auf die Reinigungstour gemacht.
Nicht so flott waren die Grundstückseigner in der Stadt. Wie Bauhofleiter Herbert Sucker schon vor Silvester erklärt hatte, seien seine Leute nur für städtischen Grund zuständig. Nach der in Höchstadt geltenden Kehrpflicht müssen die Gehwege vor Privatanwesen und die Straßen bis zur Mitte von den Bürgern selbst gereinigt werden. Dies gilt natürlich auch für die Spuren der Silvesternacht.
Filmreife Szenen
Für den Jahreswechsel besonders gerüstet ist immer wieder die Polizei, bei der mehr als das sonst übliche Personal Dienst schieben musste. So wurden die Ordnungshüter kurz nach Mitternacht zu einer "filmreifen Westernszene" auf den Spielplatz an der Lerchenstraße in Höchstadt-Süd gerufen.
Die Beamten wurden dort von zwei jungen Männern erwartet, die ihnen in einem ersten Gespräch mitteilten, dass sie kurz vorher mit einer Schusswaffe bedroht worden waren. Der flüchtige Täter soll die jungen Männer aus kurzer Entfernung mit einer Schreckschusspistole mit Aufsatz beschossen haben, mit der normalerweise Vögel verschreckt werden. Als die jungen Männer den Flüchtigen - als knapp 30-Jähriger beschrieben - zur Rede stellten, hielt dieser einem der beiden Brüder die Pistole vors Gesicht und bedrohte ihn. Das Brüderpaar flüchtete.
Den alarmierten Polizeibeamten gelang es, den Flüchtling bereits wenige Minuten später im Dickicht des angrenzenden Waldes zu stellen. Wie die Polizei mitteilt, handelt es sich um einen Mann aus Höchstadt-Süd, der stark betrunken war. Er wurde von den Beamten festgenommen und gab zu, auf dem Spielplatz geschossen zu haben.
Die Polizisten stellten die so genannte PTB-Waffe samt Munition und Knallkörper sicher. Den beiden Brüdern bescheinigten die Beamten Glück in Unglück, weil sie die Schießerei ohne Körperschaden überstanden hatten. In weiteren Vernehmungen soll jetzt noch geklärt werden, ob der Täter neben dem Vergehen gegen das Waffengesetz und der Bedrohungshandlung nach dem Strafgesetz auch noch für andere Straftaten zur Verantwortung gezogen werden muss.
Junge Frau niedergeschlagen
Sehr schmerzhaft begann das Jahr für eine junge Frau. Als sie kurz vor Torschluss gegen vier Uhr zusammen mit ihrem Mann die Diskothek Puls in Höchstadt verließ, wurde sie von einem Mann angesprochen und sofort mit der Faust ins Gesicht geschlagen. Neben dem Schlag ins Gesicht traktierte der Täter laut Mitteilung der Polizei die Frau auch noch mit einem Knieschlag gegen den Oberschenkel. Die Frau stürzte und stieß mit dem Hinterkopf gegen ein geparktes Auto. Der Sicherheitsdienst der Disco hatte die Tat gesehen, den Täter festgehalten bis die Polizei eingreifen konnte. Der stark betrunkene Schläger - ein junger Mann aus Herzogenaurach - wurde seiner Mutter übergeben. Ihm droht jetzt ein Strafverfahren wegen Körperverletzung.