Die Gemeinde stellt eine Stromtankstelle im Adelsdorfer Zentrum auf
Autor: Pauline Lindner
Adelsdorf, Freitag, 16. Sept. 2016
Auf dem Parkplatz in der Adelhardgasse in Adelsdorf wird eine Doppelzapfsäule für Elektromobile eingerichtet.
Das beschloss der Bauausschuss der Gemeinde nach einem Besuch bei der Firma Elektro-Amon. Betreiber der kommunalen Einrichtung wird die Adelsdorfer Energiegesellschaft.
Thomas Amon hat gute Erfahrungen mit seiner Elektrotankstelle gemacht. Nicht nur der firmeneigene Mitsubishi MiEV wird dort geladen. Immer wieder machen auch durchreisende Elektromobilbesitzer bei ihm Station, um ihr Fahrzeug wieder aufzuladen.
Amon erzeugt den Strom für seine Doppelzapfsäule mit der Solaranlage auf dem Dach seiner Werkstatt. Dadurch kann er den Strom für 30 Cent pro Kilowattstunde abgeben. Ein voller Tank kostet bei ihm rund 1,60 Euro. Das reicht bei seinem Firmenauto für rund 130 Kilometer. "Allerdings sinkt die Reichweite deutlich, wenn Licht, Heizung oder Scheibenwischer zugeschaltet werden müssen", räumt Amon ein.
Als Bürgermeister Karsten Fischkal (FW) sich einen Smart anschaffen wollte, so berichtete er, testete er auch dessen Elektroversion.
Aufladen dauert vier Stunden
Bei Amon können zwei Fahrzeuge gleichzeitig tanken. Jede der Steckdosen liefert 32 Ampere; so dauert eine Vollladung (das sind 80 bis 90 Prozent der Akku-Kapazität) etwa vier Stunden. Tochter Carmen Amon führte den Kommunalpolitikern den Tankvorgang vor. Er unterscheidet sich nur unwesentlich von dem mit Benzin. Hinter einem Tankdeckel an der Wagenseite verbirgt sich aber eine Kraftstromsteckdose.
Auf der anderen Seite ist der Anschluss für eine Tesla-Schnellladestation installiert.Mit der kommunalen Zapfsäule mitten im Ortszentrum will Fischkal einen Beitrag zu einer flächendeckenden Versorgung mit Stromzapfsäulen leisten. "Als Kommune sind wir da in einer Vorbildfunktion", meinte er. Oppositionsführer Andreas Maier (CSU) sieht in der Anlage eine "Werbung für Adelsdorf". Besser sei es zwar, Geschäftsleute hätten damit als Kundenservice begonnen. Aber durch den günstigen Preis von um die 5000 Euro könne auch die Gemeinde starten. Denn der ausgewählte Standort ist nicht nur für die Autofahrer günstig; unmittelbar daneben befindet sich ein Schaltschrank, so dass bei der Aufstellung nur Kosten für das Fundament anfallen.
Nach dem einstimmigen Beschluss dachte Fischkal laut darüber nach, ob Adelsdorf, wenn der Leasingvertrag für ein Dienstfahrzeug 2017 auslaufe, als Ersatz nicht ein Elektromobil anschaffen solle. Eine zusätzliche Ladestation für Fahrräder kam ebenfalls zur Sprache.