Die Firma Siemens fühlt sich der Stadt Erlangen seit 1945 verbunden
Autor: Manfred Welker
Erlangen, Dienstag, 29. Januar 2013
Gut eingeführt hat sich inzwischen der Erlanger Altstadtempfang, der Neujahrsempfang der historischen Altstadt, der bereits zum siebten Mal stattfand.
Wie sich Hans Kurt Weller von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, Leiter des Ortskuratoriums Erlangen, erinnert, gab eine Ausstellung zum Altstadtbrand des Jahres 1706 im Jahr 2006 den Anstoß dazu, im kommenden Jahr einen Empfang durchzuführen. Außer einem interessanten Vortrag soll er auch den Bürgern die Möglichkeit bieten, sich mit Politikern und Fachleuten über Themen der historischen Innenstadt auszutauschen. Wichtig ist den Initiatoren auch das angenehme Ambiente im Stadtmuseum, dem ehemaligen Altstädter Rathaus, denn ein Treffen auf der Bergkirchweih ist vielen zu laut. Für diese Erkenntnis gab es während der Veranstaltung sogar einen kurzen Applaus der Zuhörer.
Heinz Brenner von der Firma Siemens, Leiter des Regionalreferats Erlangen/Nürnberg, sprach zum Thema: Unternehmenskultur und Stadtkultur. Siemens und Erlangen.
Obwohl der Name Siemens für Erlangen nicht vollkommen neu war. Denn die Erlanger Firma Reiniger Gebbert & Schall, die Apparate für den elektromedizinischen Markt herstellte, war aus wirtschaftlichen Gründen bereits 1932 gänzlich in der Siemens-Reiniger-Werke AG aufgegangen. Und 1945 erleichterte dies vermutlich mit der Tatsache, dass das weitaus bedeutendere Nürnberg schwer kriegszerstört war, den Verantwortlichen die Ansiedelung in Erlangen. Inzwischen sind die Siemensstandorte in der ganzen Metropolregion Nürnberg zu finden und auch in Erlangen über die ganze Stadt verstreut. Bei 106 000 Einwohnern von Erlangen weist Siemens rund 24 000 Beschäftigte auf. Allerdings wird die Wertschöpfung zu rund 85 Prozent im Ausland generiert.
Nahezu in jedem Jahrzehnt hat Siemens in Erlangen ein Gebäude errichtet, daran lasse sich quasi schon Baugeschichte ablesen, erklärte Brenner. Siemens sei somit in die Stadt Erlangen integriert und hat sogar Teile der Produktion in der Innenstadt. Verwunderung löst Brenner im Ausland häufig aus, wenn er erzählt, dass diese verstreuten Standorte bequem zu Fuß oder mit dem Fahrrad in kurzer Zeit zu erreichen sind. Brenner gestand aber auch zu, dass die Universität mit rund 35 000 Beschäftigten und Studenten für Erlangen noch prägender ist.