Die "Fidelia" Hemhofen fängt ganz von vorn an
Autor: Evi Seeger
Hemhofen, Montag, 11. Mai 2015
Der Männerchor "Fidelia"aus Hemhofen hört aus Nachwuchsmangel auf. Aber die Mitglieder sorgen vor, dass die "Fidelia" mit einem Kinderchor in der nächsten Generation weiterlebt.
Die "Alten Herren" der "Fidelia" halten - wie Paten - schützend ihre Hände über sie. Das soll mindestens zwei Jahre so bleiben. Bis dahin soll aus den derzeit elf "fidelen Küken" ein etablierter Kinder- und Jugendchor werden. Dafür will die diplomierte Musiklehrerin Sandra Ruß sorgen, die seit 20 Jahren an der Hemhofner Musikschule Akkordeon, Querflöte und Stimmbildung unterrichtet.
Die Idee wurde geboren, als im Januar der fast 140 Jahre alte Hemhofner Männerchor "Fidelia" aufgelöst werden musste. Ihm ging es wie vielen anderen: Die Männerstimmen wurden immer weniger, und Chornachwuchs gab es praktisch nicht.
Angebot sofort akzeptiert
Einen allerletzten Versuch sollte man dennoch wagen, fanden die Teilnehmer des immer noch aktiven "Fidelia"-Stammtischs samt ihrem langjährigen Vorsitzenden Wolfgang König.
Noch bekommt sie nicht alle ihre Kids an einem Tag unter einen Hut. Daher finden die Proben noch in zwei Gruppen am Donnerstag und am Freitag statt. Nach den Sommerferien sollte es einen gemeinsamen Probetermin geben. Sandra Ruß ist zuversichtlich.
Bis dahin, so hofft sie, werden sich noch mehr Kids von der Idee anstecken lassen. Geprobt wird in der Musikschule in Zeckern. Ein Klavier hat die Fidelia zur Verfügung gestellt. Ruß selbst begleitet mit dem Akkordeon.
Die Kinder und Jugendlichen, die zum Teil bereits Unterricht in der Musikschule haben, dürfen ihre Instrumente zur Chorprobe mitbringen. Dann könne man die Lieder instrumental aufpeppen.
"Hauptsache ist, dass wir Spaß miteinander haben und in die gleiche Richtung blicken", sagt Ruß. Denn miteinander singen sei doch das Schönste, das es gibt. Und es fördere die Gemeinschaft. "Gesungen wird alles - von englischen Sachen über Pop bis hin zu Klassischem", sagt Ruß. Wünsche würden gern berücksichtigt. "Die Kids singen natürlich am liebsten, was ihnen gefällt und was sie bereits aus den Medien kennen."
Keine Vorschulkinder
Vom Alter her sollten die Kinder mindestens eingeschult sein, findet die engagierte Musikpädagogin. Nach oben hin sind die Grenzen offen. Sollten sich genügend Singbegeisterte finden, würde Ruß gern einen reinen Kinderchor und einen Jugendchor bilden: "Meine Vision, wenn sich der Chor einmal etabliert hat, sind gemeinsame Aktionen mit der Musikschule."
Kostenlos ist die Chorarbeit nicht. Zehn Euro, für Geschwisterkinder etwas weniger, fallen pro Monat an. Ein Monat kostenloses Schnuppern ist möglich. Und ein fetziger Name muss noch gefunden werden.