Die Innenstadt sorgt zurzeit für reichlich Gesprächsstoff. Die CSU-Stadtratsfraktion lehnt eine erweiterte Fußgängerzone ab, fordert eine Anbindung der Outlets, mehr Bürgerbeteiligung und ein Ausgliedern des Stadtmarketings.
Nicht nur die Debatte über eine etwaige größere Fußgängerzone hängt mit der Innenstadt zusammen, meint die CSU-Fraktion im Stadtrat. Auch wenn eine solche jetzt erneut in die Diskussion gebracht worden ist. Eine attraktive Innenstadt brauche vielmehr ganz andere Anstöße. "Wir wollen keine Verbote, wir wollen Konzepte und Ideen", bringt es Bürgermeisterkandidatin Sabine Hanisch auf einen Nenner. Und diese sollten sich beispielsweise auch auf Hubmannparkplatz und Vereinshaus beziehen, und auf eine Neuausrichtung des Stadtmarketings.
Ein Herzensthema
Dass die Innenstadt der CSU besonders am Herzen liegt, ist in den letzten Jahren in wiederholten Anträgen zum Ausdruck gekommen. Viele erinnern sich noch an die Forderung nach einem Gesamtkonzept bei der Gestaltung freier Flächen. Und an so ein Gesamtkonzept erinnern auch die aktuellen Gedanken und Forderungen der Fraktion zum Thema. Manches davon werde noch zur Haushaltssitzung als Antrag formuliert, sagte Stadtrat Walter Drebinger. Gerade er ist ein "Mann der Innenstadt", wohnt und arbeitet er doch in der Hauptstraße.
Der Ruf nach einer Fußgängerzone in der westlichen Hauptstraße sei falsch, sagt er. Denn gegenüber den ersten Forderungen vor Jahrzehnten habe sich einiges geändert, stellt er im Pressegespräch fest, der Durchgangsverkehr habe bedeutend nachgelassen. "Wir haben jetzt zielgerichteten Verkehr", fügt Drebinger an. Und: "Wenn einer sich äußern darf, bin ich das. Ich kenn den Verkehr dort seit Jahrzehnten." Die Autos wolle er weiterhin, "denn die Geschäfte brauchen das zum Überleben." Und Sabine Hanisch stellte die rhetorische Frage: "Glauben Sie denn, dass auf dem Marktplatz mehr los wäre, nur weil hier keine Autos mehr fahren?"
Stattdessen brauche es Ideen. Und da greift die CSU am Stadtmarketing an. Dieses sollte aus dem Rathaus ausgegliedert und in eine Gesellschaft umgewandelt werden werden, fordert Hanisch für sich und ihr Team. Denn ein Stadtmarketing sollte nicht nur Veranstaltungen gut umsetzen, "sondern aktiv mit Anwohnern und Geschäftsleuten etwas entwickeln, das die Innenstadt voranbringt", sagt die 54-Jährige. Das Motto müsse lauten: "Raus aus der Verwaltung, rein ins Leben".
"Made in Herzo" bewerben
Die Anstöße, die die CSU geben will, sind vielfältig. Ein Punkt ist die Besinnung auf Produkte und Leistungen aus Herzogenaurach. "Made in Herzo" sollte hervorgehoben und erlebbar gemacht werden. Die Sport- und Technologiestadt dürfe sich nicht nur auf Autobahnschildern wiederfinden. Grün- und Blühflächen sollten die Innenstadt ökologisch aufwerten, und für mehr Leben in der Innenstadt sollte eine Erweiterung des Wochenmarktes sorgen. Denkbar wäre in den Sommermonaten auch ein Abendmarkt.
Aber auch eine Anbindung der Outlets würde für Leben in der City sorgen, ist sich die CSU sicher. Man denkt an einen besonders gestalteten Pendelverkehr, ein "Schuhttle", wie Hanisch nach einem Vorschlag einer Bürgerin anmerkt. Letztlich sei wichtig: "Wir wollen Lust auf Herzo schaffen."
Bezüglich des Hubmannareals erinnert die CSU an ihre Forderung nach einem Gesamtkonzept. Es dürfe nicht angehen, dass der Bürgermeister alte Pläne aus der Schublade zieht. "Solche Pläne sind bei uns nicht auf dem Tisch", sagt Hanisch. Stattdessen müssten die Bürger einbezogen werden. "Wir brauchen eine Zukunftswerkstatt zum Hubmannareal", fordert Fraktionsvorsitzender Bernhard Schwab. Der Bürgermeister müsse sich dazu äußern und noch "vor der Wahl sagen, was er will." Denn viele Bürger würden die massive Bebauungen dort ablehnen, ergänzt Stadtratskandidat und Marktplatz-Anlieger Thomas Kotzer. Auch könne sich die CSU vorstellen, dass der Schlossgraben dann deutlich erweitert würde.